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Ein Adventsspaß in der Riesen-Badewanne

Wochenende der Weihnachtsmärkte in Gütersloh - gemütliche Atmosphäre war Trumpf

Von Christian Uthoff
Gütersloh (WB). Wer am Wochenende in Gütersloh einen Weihnachtsmarkt besuchen wollte, hatte die Qual der Wahl:

Neben dem Markt auf dem Berliner Platz buhlten auch die Weihnachtsmärkte an der Apostelkirche, vor dem Spexarder Bauernhaus und dem Bürgerhaus in Avenwedde um die Gunst der Besucher. Alle drei Märkte hatten eines gemeinsam: Sie bestachen durch ihre gemütliche und familiäre Atmosphäre. Um die Apostelkirche herum hatten sich 40 Aussteller niedergelassen. »Wir sehen uns als Ergänzung zum Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Platz«, erklärte Dr. Georga Weiß von der Interessengemeinschaft »Historischer Stadtkern«, die im Haus mit der Nummer 9 zu Klaviermusik fleißig »Clüsener« ausschenkte. Das Ambiente sei durch die malerische Kulisse der alten Fachwerkhäuser ganz besonders schön, darum trage die Veranstaltung auch den Untertitel »Weihnachtsmarkt der Herzen«. Die sechsjährige Julia hatte hingegen jemand ganz anderen in ihr Herz geschlossen. »Nico« hieß der Auserwählte und war ein Esel von der Niehorster Eselranch, deren Eigentümer Bruno Stickling Reittouren über den alten Kirchplatz anbot. »Macht Spaß«, war ihr kurzer Kommentar, bevor sie die dritte Runde über den Weihnachtsmarkt mit ihrem Liebling in Angriff nahm. Dabei ist sie bestimmt auch an der »Dutch-Tub« von Innenarchitektin Wendy Godt vorbeikommen. Die riesige Badewanne mit 700 Litern Wasser zog immer wieder neugierige Besucher an, denn keiner wusste so richtig, was das große Becken auf dem Kirchplatz zu suchen hatte. Paul Theilmeier konnte schließlich etwas Licht ins Dunkle bringen: »Die Dutch-Tub ist ein neuartiges Wellness-Element, das völlig ohne Strom auskommt. Das Wasser im Becken wird mithilfe eines Feuers auf knapp 38 Grad erwärmt, dann kann man prima darin baden gehen.« In Avenwedde hatten sich vor dem Bürgerhaus knapp zehn Aussteller niedergelassen, um an die Gäste heiße Getränke zu verkaufen. Für großes Aufsehen sorgte gegen 16 Uhr der Nikolaus, der mit einem Jutesack voller Süßigkeiten vor dem Bahnhof hin und her spazierte. Auch die siebenjährige Joane und die vierJährige Joyce umlagerten neugierig den Mann mit dem roten Mantel und dem langen Bart, um ihre Weihnachtswünsche zu äußern. »Eine Barbie habe ich für euch leider nicht dabei«, antwortete der Nikolaus, »aber vielleicht kann ich euch damit auch eine Freude machen« und überreichte beiden lächelnd einen Schoko-Weihnachtsmann. Alle Aussteller spendeten ihre Erlöse übrigens dem Förderverein »Der Bahnhof«. Auch auf dem Spexarder Weihnachtsmarkt, veranstaltet vom Jugendförderverein Spexard, war der Nikolaus bereits eingetroffen und las auf der großen Festbühne den Kindern die Geschichte »Zu Weihnachten eine Giraffe« vor. Das Ende werden jedoch die wenigsten von ihnen mitbekommen haben, denn Kollege Knecht Ruprecht hatte bereits vorher begonnen, die mitgebrachten Stutenkerle unter den kleinen Spexardern zu verteilen. Diese verließen daraufhin natürlich im Eiltempo die Bühne, obwohl der Nikolaus anbot, eventuell verspätete Weihnachtswünsche noch an das Christkind weiter zu reichen. Ruhiger ging es derweil am Deko-Stand von Thomas Rösch und Annelie Lapp-Emden zu, die unter anderem handgearbeitete Glaskugeln für den Weihnachtsbaum anboten. »Wir sind seit dem ersten Mal dabei.
Das Geschäft läuft gut, und die Atmosphäre ist großartig.« Auch ein Platz für Tradition ist in Spexard noch zu finden: So bot Hugo Pollmeier aus Verl selbstgebaute Krippen und geschnitzte Figuren an. »Da stecken unglaublich viele Arbeitsstunden drin«, erklärte der Handwerker gegenüber dem WESTFALEN-BLATT.

Artikel vom 11.12.2006