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Kinder lernen sich auf
dem Pferd besser kennen

»Heilpädagogisches Voltigieren« - Feier mit Nikolaus


Borgholzhausen (mas). Einmal klatschen - Trab, zweimal klatschen - Galopp! Beim heilpädagogischen Voltigieren dürfen die Kinder der beiden integrativen Piumer Kindertagesstätten das Tempo selbst bestimmen. Eine kleine Weihnachtsfeier mit Eltern, Nikolaus, Kaffee und Kuchen bestimmte jetzt das Bild des dritten Voltigiertages auf dem Reiterhof Lühr in Borgholzhausen.
Er ist ein Bild von einem Kerl - 1,82 Meter groß, schlank, mit seidig braunem Haar und 21 Jahre jung. Nein, es handelt sich nicht um den Traum aller Schwiegermütter, sondern um »Nobel«, Voltigierpferd auf dem Reiter- und Zuchthof Lühr in Borgholzhausen. Und Johanna kann schon freihändig auf ihm reiten. Sie ist eines von zwölf Kindern eines Pilotprojektes der Piumer evangelischen Kirchengemeinde und der integrativen Kindergärten »Pusteblume« und »Sonnenschein«.
Heilpädagogisches Voltigieren heißt das Konzept. Und soll Kindern mit Entwicklungsverzögerungen ermöglichen, durch das Reiten sich selbst und anderen zu begegnen. Selbstwertgefühl und Vertrauen sollen aufgebaut werden, das Gefühl für sich selbst und die Motorik werden verbessert. Außerdem werden die Sprachfähigkeit sowie die Lern- und Leistungsbereitschaft gesteigert.
Das ist der Wunsch von Christiane Rux, Erzieherin mit sonderpädagogischer Zusatzausbildung, und Integrationsfachkraft. Für sie ist ein Traum wahr geworden. Seit 25 Jahren voltigiert sie und suchte einen Reiterhof, der ihr ihre Arbeit ermöglicht. Ursula Lühr, Inhaberin des Reiterhofes und leidenschaftliche Hannoveraner-Züchterin, hat spontan Reithalle, Voltigiergurt und natürlich »Nobel« zur Verfügung gestellt. »Auch nicht alltäglich« staunt Christiane Rux. Und sieht, mit wieviel Spaß die Kinder am Werk sind.

Artikel vom 11.12.2006