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Paderborn Baskets
machen Lust auf mehr

Basketballbundesliga-Premiere sehen 4 500 Besucher

Von Johnny Dähne (Text)
und Sören Voss (Fotos)
Halle (WB). Abseits des großen Tennistableaus am Haupteingang des Gerry Weber Stadions war die Vorfreude doppelt groß: Der Weihnachtsmarkt stimmte die zahlreichen Basketball-Interessierten zwischen Brezel- und Bratwurstduft, Trommelwirbeln Paderborner Fans und Bianca Schomburg-Gesang auf das große Fest und die Punktspielpremiere zwischen Paderborn und Bonn ein.

Rund 4 500 Zuschauer waren gekommen um zu sehen, wie sich Aufsteiger Paderborn als Tabellenvierzehnter gegen die renommierten Baskets Bonn aus der Affäre zieht. Vor der Partie als Außenseiter gewettet, hielten die Paderborner mehr als gut mit und führten zur Halbzeit 35:26. Da war schon zu hören, wie begeisterungsfähig das Basketballpublikum sein kann. Mit »Pa-der-born«-Wechselgesängen zwischen den Tribünen und lautem Jubel bei starken Aktionen ihrer Akteure konnte man als Zuschauer schon übersehen, dass außer ein paar Fans sich sonst niemand auf der Galerie verlief und nur der Unterrang gefüllt war. Am Ende hatten die ebenfalls kreativen Bonner Fans, einer von ihnen schrie fortwährend mit seinem Megafon in die magentafarbene Masse, dank des glücklicheren Spielendes die Überhand.
Den 61:57-Auswärtssieg, den Paderborn vorrangig seiner schlechten Wurfquote von 31 Prozent aus dem Feld zu »verdanken« hatte, feierten sie gebührend. »Sportlich war es ärgerlich«, bilanzierte Paderborn-Fan Michael Kaiser nach der Partie. Der Dauerkartenbesitzer, Kaiser geht bereits seit 15 Jahren zu seinen Baskets, fand die Partie im Gerry Weber Stadion »schon in Ordnung. Die Akustik war besser, als ich erwartet hatte. Leider sind etwas zu wenig Zuschauer da gewesen«, so der 42-jährige, der sich eine Besucherzahl von 6000 gewünscht hätte.
Auch für Basketball-Neulinge war der Besuch durchaus lohnenswert. »Die Veranstaltung hat mir hervorragend gefallen. Es ist viel auf Show aufgebaut, das kennt man ja von amerikanischen Sportarten«, war Dieter Kohlhoff begeistert. Der Fußballschiedsrichter des SC Peckeloh, der sich selbst als »absoluten Basketballlaien« bezeichnet, bewertete »die Stimmung als doppelt so gut wie beim Handball. Die gehen auch richtig mit, wenn das Team hinten liegt.« Beeindruckend fand er als Pfeifenmann auch die Schiedsrichter mit ihrer sehr präsenten Gestik.
Auch die Hauptakteure fanden den Ausflug vom heimischen Sportzentrum Maspernplatz in das »Wohnzimmer des Ostwestfälischen Sports« rundum gelungen. So bemerkte Center Marius Nolte, dass »das Spiel viel Spaß gemacht hat. Die Atmosphäre war klasse, an den Fans hat es bestimmt nicht gelegen, dass wir verloren haben. Auch wenn der Umzug uns ein wenig an Heimvorteil kostet, ist das hier ein Riesenevent«, so Nolte, der wie sein Trainer Doug Spradley die ungewohnten Ausmaße der Arena nicht für die verbesserungswürdige Trefferquote sah. Klar ist, dass beide am 17. März zum Spiel gegen Alba Berlin wiederkommen - genauso wie Neufan Dieter Kohlhoff.

Artikel vom 11.12.2006