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Von Dunja Henkenjohann

Aspekte
der Woche

Jugendliche mit einbinden


Nächtliche Lärmbelästigungen in der Innenstadt, Pöbeleien im Stadtpark oder sogar Sachbeschädigung wie zertretene Blumenbeete oder zerstörte Telefonzellen: In den vergangenen Monaten ist der Eindruck entstanden, dass es in der Böckstiegelstadt ganz schön drunter und drüber geht.
Mit »Sport um Mitternacht«, einem Jugendzentrum, das jetzt auch samstags bis 21.30 Uhr öffnet, und nächtlichen Streifen durch das Zentrum ist das Thema für die Stadt erledigt. Doch dass die neuen Öffnungszeiten des »Funtastic« im Gegensatz zum Angebot »Sport um Mitternacht« gar nicht gut angenommen und im neuen Jahr möglicherweise auch nicht fortgesetzt werden, wird nicht erwähnt.
Ob Werther ein »Jugend-Problem« hat oder nicht, lässt sich wohl nur herausfinden, wenn man genau hinschaut. Denn dass die nächtliche Randale von den jungen Menschen verschuldet wird, die sich an warmen Tagen im Stadtpark treffen und den Kofferraumdeckel offen lassen, um gemeinsam Musik zu hören, scheint eher unwahrscheinlich.
Fest steht, dass sich Jugendliche in der City herumtreiben, weil sie mit ihrer Zeit nichts anzufangen wissen. Nicht immer lohnt sich der Weg nach Bielefeld, um dort »einen drauf zu machen«. Was vermissen junge Wertheraner, was wünschen sie sich? Antworten auf diese Fragen können nur im direkten Gespräch mit ihnen selbst gefunden werden.
Bereits vor einem Jahr hatte die Grüne-Fraktion den Antrag gestellt, eine Umfrage zu starten, um herauszufinden, ob und wie die Jugend mitreden will. Doch um das Thema ist es sehr still geworden. Sicherlich wäre so eine Umfrage ein erster Schritt, um zu zeigen: Ihr interessiert uns!

Artikel vom 09.12.2006