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Von Michael Delker

Gütersloher
Wochenschauer

Halbherzige Stadtplanung


Für Stadtplaner Michael Zirbel müssen die Sitzungen des Planungsausschusses eine Qual sein. Egal an welchem Projekt sein Fachbereich gerade arbeitet, ob Rathausplatzbebauung oder Baumarkt auf dem Pfleiderer-Areal, meistens haben die Politiker etwas zu mäkeln oder werfen die Planungen gleich ganz über den Haufen. Jüngstes Beispiel ist das neue Stadtteilzentrum auf dem Feuerborn-Gelände in Spexard.
Nachdem die Firma Moralt den Standort aufgegeben hat, wollen Jibi-Markt, Volksbank und ein Autowaschcenter auf dem Gelände ansiedeln. Die Lage direkt an der Verler Straße ist attraktiv und problematisch zugleich. Die Verler Straße ist eine der wichtigsten Verkehrsadern in Gütersloh und bereits jetzt stark ausgelastet. Wer zur Feierabendzeit aus der Innenstadt kommt und zur Autobahn möchte, muss Geduld aufbringen. Schon im Vorfeld der Planungsausschuss-Sitzung am Donnerstag hob der Spexarder Heimatverein mahnend den Finger: Die Frage, wie Fußgänger in diesem Bereich die extrem belastete Straße überqueren sollen, sei nicht ansatzweise beantwortet worden. Die Politiker setzten noch einen drauf. Von nahezu allen Fraktionen musste sich Stadtplaner Michael Zirbel anhören, dass die vorgeschlagenen Verkehrslösungen für das Stadtteilzentrum unausgegoren seien. Obwohl das Murren in Spexard bereits seit Wochen deutlich zu vernehmen ist, schlug das Planungsamt den Politikern die Aufstellung des Bebauungsplans vor. Ein Schnellschuss, der sich nicht wiederholen sollte.

Artikel vom 09.12.2006