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E.ON Strom

Imageverlust ist die Folge


Man kann nur mutmaßen, was in den Köpfen der Verantwortlichen bei dem Energieversorger E.ON Westfalen-Weser vorgeht. Jedenfalls ist ihr Antrag, den Strompreis vom kommenden Jahr an kräftig zu erhöhen, vor dem Düsseldorfer Ministerium kläglich gescheitert. Zwar müssen die Bürger mit Mehrkosten von 5,8 Prozent rechnen. Es hätte aber auch eine Erhöhung um zehn oder mehr Prozent sein können.
Dass es nicht so weit gekommen ist, ist das Verdienst der Aufsichtsbehörde in Düsseldorf. Um satte 63 Prozent kürzte sie den Ursprungsantrag - das kann man durchaus als Ohrfeige der Politik an die mächtige Energiewirtschaft werten.
Nun kann man E.ON für die Höhe ihres derzeitigen Strompreises allerdings nicht kritisieren. Die Paderborner befinden sich deutschlandweit gesehen im Mittelfeld. Unglaublich ist aber, dass der Regionalversorger sich eine dermaßen üppige Preiserhöhung genehmigen lassen wollte. Dabei hat E.ON Westfalen Weser bei vielen Bürgern der Region ohnehin schon ein Ansehensproblem. Grund sind die über Jahre drastisch gestiegenen Gaspreise, die dazu führten, dass sich E.ON mit einer Bürgerinitiative vor Gericht streitet.
Was beim Gas nicht - noch nicht - möglich ist, nämlich den Anbieter zu wechseln, ist beim Strom kein Problem. Es gibt Wettbewerb, auch wenn er von den Kunden bisher kaum genutzt wird. Also: Ein Preisvergleich lohnt allemal - egal, bei welchem Versorger.Edgar Fels

Artikel vom 08.12.2006