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Kaup hält Neuordnung
für »völlig falsch«

Bürgermeister künftig sechs Jahre im Amt


Altkreis Halle (mdel/pes). Der Einsatz des CDU-Kreisverbandes hat nicht gefruchtet. Zusammen mit anderen Kreisverbänden hatte sich Kreisvorsitzender Ludger Kaup beim Landesparteitag dafür eingesetzt, dass Bürgermeister und Landräte auch in Zukunft für fünf Jahre gewählt werden. »In diesem Sinne sollte mit dem Koalitionspartner FDP verhandelt werden«, erklärt Kaup, der sich mit dem jetzt veröffentlichten Ergebnis überhaupt nicht anfreunden kann: Räte und Kreistage werden künftig alle fünf Jahre, Bürgermeister und Landräte alle sechs Jahre gewählt. »Ich halte das für völlig falsch. Die Räte werden dadurch nicht gestärkt«, sagt Kaup.
Anderer Meinung ist Landrat Adenauer. Er hätte sich sogar eine Verlängerung der Amtszeiten auf acht Jahre gut vorstellen können. »Mein Stellvertreter wird für acht Jahre, ich nur für fünf gewählt. Das kann nicht sein«, sagt Adenauer. Eine längere Amtszeit erleichtere es den Amtsinhabern, unpopuläre Dinge anzupacken.
Halles Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann hätte eine achtjährige Amtszeit vor allem aus Wählersicht für zu lang gehalten, mit sechs Jahren könne sie durchaus leben. Positiv sieht sie, auch aus eigener Erfahrung, die Entkoppelung von Rats- und Bürgermeisterwahl, weil die Menschen sich dann besser darauf konzentrieren können, wen sie überhaupt wählen.

Artikel vom 07.12.2006