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Aufklärung auf
unterhaltsame Art

Jugendfilmtage zur Aids-Prävention

Bielefeld (uj). Seit es gute, lebensverlängernde Medikamente gegen Aids gibt, ist das Schreckgespenst HIV nicht mehr so groß. »Das führt in Deutschland leider zu einer steigenden Rate von Neuinfektionen«, weiß Matthias Lehe vom Gesundheitsamt Herford.

»Präventionsarbeit ist daher um so wichtiger«, betont Astrid Schweppe von der Aids-Beratungsstelle im Gesundheitsamt Bielefeld. Mit den Jugendfilmtagen gestern und heute im Cinemaxx-Filmtheater möchten die Bielefelder und Herforder Beratungsstellen jugendlichen Schülern und ihren Lehrern ein attraktives Angebot machen, sich wieder bewusster mit dem Schutz vor Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten auseinander zu setzen. 1700 Schüler aus Bielefeld und Herford im Alter von elf bis 18 Jahren hatten sich angemeldet, um altersgerechte Spielfilme zum Thema Freundschaft, Liebe, Sexualität und Aids anzusehen.
»Die Filme sollen als Gesprächsanreiz dienen, sich mit der eigenen Sexualität, mit Liebe, Freundschaft, Aids sowie Drogen auseinanderzusetzen«, sagt Uschi Castrup von der Drogenberatung. »Denn häufig sind Drogenkonsum und Aids eng miteinander verbunden.«
Vor und nach den Filmvorführungen bestand zudem Gelegenheit, sich bei Mitmach-Aktionen spielerisch mit den Themen zu befassen. Bei einem Verkleidespiel konnten Mädchen und Jungen die Rollen tauschen und bei einem Liebes-TÜV die Geschicklichkeit im Umgang mit dem Kondom erproben. Wurfspiele, Glücksrad, Entenangeln und Grabbelsäcke boten die unterschiedlichsten Anreize und Herausforderungen.
»Wir wollen mit diesen Aktionen Möglichkeiten aufzeigen und informieren«, sagt Julia Ellen Schmalz von der Aids-Hilfe, die in Kooperation mit den weiteren Beratungsstellen regelmäßig Aufklärungsarbeit in Schulen betreibt. »Es gibt immer noch Familien, in denen den Mädchen erzählt wird, vor der Heirat müssten sie über Sexualität nicht Bescheid wissen«, sagt Schmalz.
Der Jugendfilmtag fand zum sechsten Mal in Kooperation mit dem Cinemaxx statt. Mit den Überschüssen aus den Eintrittseinnahmen - eine Karte kostete zwei Euro - wird ein Projekt für HIV-infizierte Jugendliche in Nicaragua gefördert.

Artikel vom 05.12.2006