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»Irak schafft es nicht«

Annan: Situation schlimmer als Bürgerkrieg


New York (dpa). Der scheidende UN-Generalsekretär Kofi Annan hat die Lage im Irak als »viel schlimmer« als in einem Bürgerkrieg bezeichnet. Das Leben für den normalen Iraker sei heute schlechter als unter dem Regime des Diktators Saddam Hussein, sagte Annan gestern. Die Situation sei »extrem gefährlich«. Zugleich äußerte Annan Zweifel, dass die Regierung in Bagdad die eskalierende Gewalt allein unter Kontrolle bringen kann. »Sie brauchen Hilfe. Angesichts des Mordens und der Bitterkeit bin ich nicht sicher, dass sie es allein schaffen.«
Auf die Frage, ob die Lage im Irak als Bürgerkrieg bezeichnet werden könne, sagte Annan: »Vor ein paar Jahren, als wir die Kämpfe im Libanon hatten, haben wir das einen Bürgerkrieg genannt. Dies hier (im Irak) ist viel schlimmer.«
Annan räumte ein, dass das Unvermögen der Vereinten Nationen, die von den USA geführte Irak-Invasion 2003 abzuwenden, ein schwerer Schlag für die Weltorganisation gewesen sei, von dem sie sich erst langsam erhole.
Aufständische haben im Irak innerhalb von zwei Tagen neun US-Soldaten getötet. Mindestens ein weiterer Soldat kam bei der Notlandung eines Militärhubschraubers im Wasser ums Leben. Drei weitere US-Soldaten gelten seit der Notlandung in der westlichen Anbar-Provinz am Sonntag als vermisst. 13 Passagiere des Helikopters der Marineinfanterie hätten sich retten können, hieß es.

Artikel vom 05.12.2006