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Sennestadts
neuer Weg

Janis Somerville geehrt

Von Ulrich Hohenhoff
(Text und Foto)
Sennestadt (WB). Der Stadtbezirk Sennestadt hat seit gestern eine neue Straße, wenn auch nur eine inoffizielle. »Janis-Somerville-Weg« ist auf dem Original-Straßenschild in schwarzen Lettern auf weißem Grund zu lesen, das am äußersten Ende des Grundstücks von Frank Fehring am Dissenkamp steht und in den Wald zeigt.

»Wären wir den offiziellen Weg gegangen und hätten ein derartiges Schild beantragt, wären vermutlich Monate ins Land gegangen«, sagt Ralf Fehring, Sprecher der Bürgerinitiative »Für Senne, Wald und Trinkwassererhalt«. Gewidmet ist der Weg Janis Somerville, die zusammen mit ihrem langjährigen Partner Pip Cozens 1997 in Bielefeld das »Art at Work«-Team gründete. Dieses verbindet Kunst, Agitation und Politik miteinander. Gestern wäre die Künstlerin, die im August 2004 in Australien starb, 59 Jahre alt geworden.
Freunde und Bielefelder Weggefährten waren zur Aufstellung des Schildes gekommen. »Wir möchten ihr einen Teil des Weges widmen, für den sie sich fast zehn Jahre lang eingesetzt hat«, lobte Annabelle Mayntz von »Art at Work« das Engagement der ungewöhnlichen Künstlerin und Frau. Bevor Janis Somerville nach Bielefeld kam und »ihr Leben selbst in die Hand nahm«, hatte sie schon einen internationalen Ruf. »Aus Australien als Künstlerin nach Indonesien zu gehen, hatte schon etwas Besonderes«, meint Mayntz.
»Art at Work« ist nicht nur den Bielefeldern durch zahlreiche Aktionen bekannt. Sie sind von hier aus in die Welt gegangen und somit ein Aspekt »positiver Globalisierung und Vernetzung«. Bekannt wurden etwa Aktionen gegen den Flächenfraß »60 Hektar dead or alive«, »Tillmann der Tropfen«, »Die blaue Hand« oder »Rosinante«.

Artikel vom 05.12.2006