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Katzen sind Sorgenkinder

Riesiger Andrang beim Adventsbasar im Tierheim

Sennestadt (ken). Shoppen für den Tierschutz: Ob Weihnachtsdekoration, Geschenke oder Mitbringsel für das eigene Haustier - beim Adventsbasar im Tierheim bot sich den Besuchern eine große Auswahl. Die zweibeinigen Helfer und vierbeinigen »Bewohner« freuten sich über die ausgesprochen gute Resonanz, denn unzählige Bielefelder Tierfreunde unterstützten die Einrichtung mit ihren Einkäufen und Spenden.

»Wir von der Jugendgruppe des Tierschutzvereins haben Windlichter aus laminierten Tierbildern gebastelt, und die gefallen den Besuchern wirklich gut«, erzählt die zwölfjährige Lea Köhler zufrieden. Den Großteil ihres Vorrates haben die Jugendlichen schon nach der Hälfte des Tages verkauft - »Kleinvieh macht auch Mist«, wissen sie, und freuen sich für die Tiere über das gute Geschäft. Etwa 20 Verkaufsstände, eine Tombola und das üppige Kuchenbuffet ließen keine Wünsche offen.
42 Hunde, 160 Katzen und 52 Kleintiere - Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen und zahme Ratten - gilt es derzeit im Tierheim zu versorgen. »Unsere größten Sorgenkinder sind die Katzen. Zu dieser Jahreszeit hatten wir noch nie so viele in Pflege«, nennt Monika Frankemann vom Bielefelder Tierschutzverein einen traurigen Rekord.
Sie vermutet einen Zusammenhang zwischen den gestiegenen Kastrations-Kosten und dem rasanten Anstieg der Katzenzahl im Tierheim. »Wir versuchen, dieser Entwicklung entgegenzuwirken, und haben im vergangenen Jahr 400 Kater und 500 Katzen kastrieren lassen«, berichtet sie.
Da das Tierheim sich nur aus Spenden und der Vermittlung der Heimtiere finanziert, sind die Mitarbeiter dankbar für jede Art von Unterstützung. »Mehr als 200 ehrenamtliche Helfer haben zu unserem Adventsbasar beigetragen, darunter auch viele ÝstilleÜ Helfer, die zu Hause für unsere Verkaufsstände basteln und handarbeiten«, berichtet Frankemann.
Aktuell macht »Miezes & Bellos Wunschzettel« die Runde: Mieze würde sich über Kuschelhöhlen, hochwertiges Katzenfutter und Zeit zum Schmusen freuen, Bello steht der Sinn eher nach Halsbändern, Leinen und Spaziergängen, und beide hätten nichts gegen einen Extra-Bonus an Leckerchen einzuwenden. »Manche Kinder packen mit viel Liebe einen richtigen kleinen Präsentkorb«, erzählt Frankemann - derartige Sachspenden seien jederzeit willkommen, auch direkt am Heiligabend.

Artikel vom 05.12.2006