Altkreis (star/toki). Novum in der Fußball-Kreisliga B: Die Partie SC Halle gegen TFC Werther (3:2) wurde von Oberliga-Schiedsrichter Philip Dräger und zwei Assistenten geleitet.
Für Halles Coach Harald Fechner hatte die Einladung der für seinen Verein kostspieligen Assistenten weniger mit den teils unfairen Duellen der Vorjahre zu tun: »Situationen wie der vermeintliche Ausgleich in der Schlussminute kann ein Schiri allein doch gar nicht erkennen. Allein diese Szene hat gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war.« Die Gäste dagegen fühlten sich allein durch die Ansetzung eines Schiedsrichter-Gespanns provoziert, wie sie später zu Protokoll gaben. Die ständig reklamierende TFC-Bank machte kein Hehl aus ihrer Unzufriedenheit. Auch Spielertrainer Bülent Cimsir kritisierte die Leistung des Gespanns - insbesondere das nicht gegebene 3:3 wurmte: »Warum sind Linienrichter erschienen? Ein Haller stand auf der Torlinie, ich war nicht abseits.« Die Schiri-Gilde sei nach diversen Geschehnissen voreingenommen in der Beurteilung seiner Elf. Cimsir gesteht: »Größtenteils sind wir selbst daran schuld.« Dennoch müsse jede Spielsituation neu beurteilt werden. So einsichtig sich der TFC-Spielertrainer zeigte, so allergisch reagierte Schiedsrichter Dräger auf das Verhalten der Gästefraktion. Für aufkommende Emotionen nach einem nicht gegebenen Treffer zeigt der klassenhöchste heimische Referee nach eigenen Worten Verständnis - nicht aber für andere Aktionen: »Es fehlt jeglicher Respekt. Wir sind beleidigt und bedroht worden. Ich kann jetzt verstehen, warum viele Schiedsrichter Angst haben, Spiele des TFC Werther zu leiten.« Dräger verfasste aufgrund der Vorkommnisse (zum Beispiel war ein Linienrichter - auch für viele Betrachter hörbar - als »Drogenabhängiger« beschimpft worden) einen Sonderbericht und kündigte an, dass der Fall TFC Werther auch bei der Sitzung des Schiedsrichter-Ausschusses ein Thema sein wird. Bülent Cimsir Kommentar: »Uns ist schon während der Partie vom Schiedsrichter gesagt worden, dass sich der Kreis unser Verhalten nicht mehr bieten lassen wird. Mit mir hat noch niemand Kontakt aufgenommen. Wenn der Kreis mir aber sagt, wir seien nur noch eine Zumutung, dann müssen wir die Truppe eben abmelden.«
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