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Weihnachtsmedleys der eigenen Art

180 Zuschauer genossen im Haus Hagemeyer Dreigangmenu mit Comedy-Sahnehäubchen

Borgholzhausen (Felix). Man nehme einen virtuosen Pianisten, würze mit einem zusätzlichen Schauspieltalent, schmecke das Ganze mit einem leckeren Menü ab und heraus kommt: »Quatsch mit Soße«. So jedenfalls nannten Martin Lüker und Partner Guido Klode ihr Weihnachts-Special, von dem 180 Gäste im Haus Hagemeyer am Freitagabend restlos begeistert waren.

Dass Lokalmatador Martin Lüker in seiner ostwestfälischen Heimat mühelos einen Saal füllt, ist erst einmal nichts Ungewöhnliches. Doch auch weit über die Grenzen sowohl der Lebkuchenstadt als auch Lükers Wahlheimat Kassel hinaus sind »Herr Lüker und Lilli« inzwischen eine gefragte Attraktion.
Wer am Freitagabend mit am Tisch saß, den wundert das nicht. Denn die Spielfreude von Martin Lüker und vor allem Guido Klode springt einfach auf das Publikum über. Dabei haben die beiden Mimen aus dem Hessischen einen bunten Mix ihrer aktuellen und früherer Programme mit nach Borgholzhausen gebracht, allesamt ein Feuerwerk, das geradewegs auf die Lachmuskeln abgefeuert wurde.
Da sang Martin Lüker, mit der kleinen Kerze auf dem E-Piano Licht für die Noten erhaschend, von den Freuden und Katastrophen am »Heiligabend«. Trugen Lilli und Herr Lüker auf offener Bühne ihre Zwistigkeiten in Sachen Naschwerk aus. Und gerne hörten die Besucher die ausgesprochenen, zwischenmenschlichen »Unwetterwarnungen«. Gekonnt mischte Martin Lüker bekannte Melodien unter die Monologe von Guido Klode, hatten Herr Lüker und Lilli fürs Piumer Publikum Ohrwürmer mit neuem Text versehen.
Der ungeschickte Umgang mit dem Lady-Shave war dabei ebenso Thema wie der Brief an die geliebte (?) Oma, in deren Häuschen, so lange sie im Gefängnis sitzt, ein gewisser »Bind-Faden« eingezogen sei. Und man erfuhr, dass es ein Land zwischen Iran und Persien gibt. Wortspielereien á là Heinz Erhardt hatten die beiden Comedians im Programm. Und sie rekurrierten immer wieder auf das Thema Weihnachten - etwa in einem ungewöhnlichen Lieder-Medley. Oder sie nahmen Bezug auf die Kalorien, über die man lernen konnte, dass es sich dabei um kleine Bakterien handelt, die - befreit vom Deckel der Butterglocke - »in die Schränke kriechen, um heimlich eure Kleider enger zu nähen«.
Die Besucher ließen sich davon nicht schrecken: Hausgebeizter Lachs an Lauchkuchen, Schweinefilet, Geflügelroulade oder Tafelspitz mit Apfel-Meerrettich und Glühwein-Creme ließen den humorigen Abend auch zu einem kulinarischen Genuss werden.

Artikel vom 04.12.2006