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Aktuelles Stichwort


Lebkuchenhistorie

Im Jahr 1749 haben sich in Borgholzhausen die ersten Leb- und Honigkuchenbäcker aus dem benachbarten Hochstift Osnabrück im preußisch beherrschten Westfalen angesiedelt und sich dem Schutz der edlen Ritter von Ravensberg empfohlen. Sie fanden ideale Standortbedingungen vor. Der Flachsanbau für die Leinenproduktion lockte Bienen an, so dass immer genügend Honig für die Produktion zur Verfügung stand.
16 Betriebe waren es 1783, die in Borgholzhausen Leb- und Honigkuchen gebacken haben und das Zeichen des Ritters von Ravensberg zum Symbol und Garanten einer Backtradition machten. Bis zur Abschaffung aller Gilden unter napoleonischer Herrschaft zählten die Honigkuchenbäcker zur Gilde der Brauer und Bäcker und entwickelten das Handwerk in der Kleinstadt fort.
Von dem einst blühenden Handwerk sind nach dem Ersten Weltkrieg noch drei Lebkuchenbäckereien in Pium übrig geblieben: Blanke, Brüning und Schulze. Nachdem in den 90er Jahren Schulze für kurze Zeit mit »Drei Pauly« kooperierte und dieses Unternehmen sich nach einem Großbrand in der Produktionsstätte aus Pium zurückzog, nahm Peter Knaust die Produktion wenig später wieder auf. Unter dem Namen »von Ravensberg« vertreibt er Lebkuchen-Produkte, deren Qualität nach wie vor hoch auch über die Grenzen von Pium hinaus geschätzt ist.

Artikel vom 02.12.2006