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Neulinge
bleiben dem
Studium fern



Allgemeinen Studienbeiträgen in einigen Bundesländern zum Trotz: Nach ersten Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes sind in diesem Semester genauso viele Studenten an den deutschen Hochschulen eingeschrieben wie im Vorjahr. Nämlich 1,979 Millionen. 1,409 Millionen studieren an Universitäten oder vergleichbaren Hochschulen, 570 400 an Fach- oder Verwaltungsfachhochschulen. Der Frauenanteil liegt nahezu unverändert bei 48 Prozent.
Im Studienjahr 2006 (Sommersemester 2006 und Wintersemester 2006/2007) nahmen 343 700 Erstsemester ein Studium auf. Das sind 3,5 Prozent weniger als 2005. An den Universitäten betrug der Rückgang fünf Prozent, an den Fachhochschulen gut ein Prozent. Deutlich weniger junge Menschen begannen ein Studium an den Universitäten in Sachsen (minus 13 Prozent), Nordrhein-Westfalen (minus zehn Prozent), Sachsen-Anhalt (minus zehn Prozent), Baden-Württemberg (minus neun Prozent) und Bremen (minus acht Prozent) sowie an den Fachhochschulen in Bremen (minus zwölf Prozent) und Niedersachsen (minus elf Prozent). Hohe Zuwächse verzeichneten hingegen die Berliner Unis (plus neun Prozent) und Fachhochschulen (plus sechs Prozent). Hier müssen derzeit weder Langzeitstudenten zahlen noch gibt es allgemeine Studienbeiträge.
Die Studienanfängerquote, das heißt wie viele Menschen einer Altersgruppe studieren, liegt für das Studienjahr 2006 bei 35,5 Prozent. Gegenüber dem Höchststand von 2003 (38,9 Prozent) ist sie damit um gut drei Prozentpunkte gesunken. Einen Grund für den Rückgang der Studienanfängerzahlen sieht die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz, Prof. Margret Wintermantel, in den starken Zulassungsbeschränkungen, zu denen die Hochschulen gezwungen seien. Ob die Einführung von Studienbeiträgen Einfluss auf das Studierverhalten hat, müsse beobachtet werden. »Derzeit legen die Zahlen einen solchen Einfluss nicht nahe.« (LL)

Artikel vom 05.12.2006