02.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Vorrang hat der
Schuldenabbau

Grüne: familienfreundliche Stadt

Halle (pes). Keine Kritik am kurz vor der Verabschiedung stehenden Haushaltsplan für 2007 - aber so weitergehen kann es nach Auffassung der Haller Grünen ebenfalls nicht. Bevor im Zuge von Wirtschaftsaufschwung und sprudelnden Steuereinnahmen Geld für Investitionen gebunden würde, müsse der Schuldenabbau absoluten Vorrang haben.

Diese Auffassung vertraten jetzt Fraktionssprecherin Helga Lange und ihre Parteikollegen Helmut Rose, Jochen Stoppenbrink, Joachim Kloidt und Dieter Jung. Immerhin steigt allein von 2006 auf 2007 die Gesamtverschuldung der Stadt von 14,2 auf 19,9 Millionen Euro, die Pro-Kopf-Verschuldung klettert von 665 auf 943 Euro.
Ihre langfristigen Ziele wollen die Grünen dennoch nicht aus den Augen verlieren, sondern vorantreiben. Die familienfreundliche Stadt beispielsweise, in der sich Familien wohlfühlen sollen, in denen aber auch schon niederschwellige Hilfen angeboten werden können. Das Familienzentrum wird als geeignetes Instrument der Vernetzung gesehen, ausbaufähig seien aber eine offensivere Haltung gegenüber jungen Familien und die Installation eines »Frühwarnsystems«. Kinderschutz müsse absoluten Vorrang haben, notfalls vor Elternrechten, meinte Helga Lange. Aufgreifen sollte man möglicherweise das Versmolder Beispiel einer Elternschule.
Bei den städtischen Investitionen und Unterhaltungsmaßnahmen sollte das Thema Klimawandel im Vordergrund stehen. Alle öffentlichen Gebäude sollten einem Energie-Check unterzogen werden, auch das Bewusstsein zum Energiesparen müsse geschärft werden. Möglicherweise sollte auch eine Übereinkunft mit den Schulen getroffen werden, um ein »Fifty-Fifty-Modell« zu etablieren: wenn die Schulen Energie einsparen, sollte ihnen die Hälfte des Kostenvorteils zur freien Verfügung überlassen werden. Nur dadurch könne auch auf lokaler Ebene ein Beitrag zum C02-Abbau geleistet werden.

Artikel vom 02.12.2006