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Arztpraxen bleiben am
Montag geschlossen

Notbesetzung in den Wertheraner Apotheken


Werther (dh). Wenn am kommenden Montag, 4. Dezember, mehr als 1 000 Ärzte und Apotheker in Bielefeld auf die Straße gehen, werden auch Wertheraner ihrem Ärger Luft machen. Die Ärzte lassen ihre Praxen zu. Die Apotheken haben zwar zu den üblichen Zeiten geöffnet, arbeiten aber mit weniger Personal. »Wir wollen zeigen, wie es nach der Gesundheitsreform in den Apotheken zugehen könnte«, sagte Michael Faber von der »Sonnen-Apotheke« im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT.
In der »Sonnen-Apotheke« werden am Montag nur zwei statt sonst bis zu fünf Kräften am Tresen stehen. So soll demonstriert werden, dass nach der Gesundheitsreform mit ihren Einschnitten lange Warteschlangen ebenso an der Tagesordnung stehen wie die Tatsache, dass Salben nicht mehr ad hoc hergestellt werden können.
Lars Rohde (Markt- und Adler-Apotheke) ärgert vor allem, dass den deutschen Apothekern Rabatte verweigert werden, sie aber mit ausländischen Versandapotheken konkurrieren sollen. »Die Holländer bekommen bis zu 70 Prozent Rabatt«, beklagt er. In seinen beiden Apotheken wird am Montag nur etwa ein Viertel des Teams im Einsatz sein, die anderen beteiligen sich an dem Protesttag in Bielefeld.
Auch die Wertheraner Hausärzte hängen am Montag ihren Kittel an den Nagel. Die Notversorgung ist aber sichergestellt: Hans-Joachim Decius bietet von 8 bis 9 Uhr und von 17 bis 18 Uhr eine Notdienst-Sprechstunde an. Für akute Notfälle ist der Allgemeinmediziner tagsüber auch unter % 0 52 03/67 89 erreichbar.

Artikel vom 01.12.2006