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Kulinarische
Abenteuerreise

Klasse Kekse und »Eggeberger Oh«

Von Klaudia Genuit-Thiessen (Text)
und Klaus-Peter Schillig (Fotos)
Halle (WB). Das bisschen winterliche Kühle hielt just passend Einzug in Halle - rechtzeitig zum Auftakt des Nikolausmarktes. Und gerade pünktlich zum Auftritt des Mannes mit dem weißen Bart und dem roten Rock. Scharen von Haller Kindern begrüßten ihn mit kleinen Gedichten und Liedern.

Dafür durften sie natürlich tief in den Sack mit den Süßigkeiten greifen. »Nimm etwas mehr. Wenn man so klein ist, muss man noch wachsen«, rief der Nikolaus der noch nicht zweijährigen Clara Seifert zu, die sich auch schon auf die Bühne getraut hatte. Vize-Bürgermeister Fritz Weßling hatte den »weihnachtlich anmutigen Markt« zuvor eröffnet.
Was für die Kinder die süßen Sachen und die Lebkuchen, die sie vom Hexenhaus knuspern durften, das dürfte für die Erwachsenen so manche andere Leckerei gewesen sein. Denn das lukullische Angebot an den Ständen und Buden ist ausgesprochen reichhaltig, lecker bestückt mit selbst Gebackenem und Gebrautem und Spezialitäten, die so schnell nicht überall zu bekommen sein dürften.
Das geht schon los bei den französischen Delikatessen, die die insgesamt 17-köpfige Truppe aus Ronchin in diesem Jahr an zwei Ständen anbietet. Neben dem berühmten »Weihnachtsbier« und einem verführerischen Gerstengebräu, das die Mönche schon zum Geheimnis deklarierten, haben sie zum Beispiel einen herzhaften Camenbert aus der Normandie mitgebracht und schenken einen guten Tropfen aus Bordeaux aus. Mit von der Partie sind auch vier Jugendliche aus einem Sozialzentrum, die Trüffeln und Spekulatius anbieten - alles übrigens zugunsten von Kindern aus bedürftigen Familien.
Eine Kostprobe vom Markt gefällig? Süß und lustig geht es am HIW-Stand zu, wo unter anderem Holunder-Likör und feines Traubengelee zu bekommen sind . Ob der Brombeer- und Himbeerlikör des Krankenhaus-Fördervereins genauso gut ist? Ein Versuch lohnt sich bestimmt. Zudem dürfte der Stand mühelos den Preis für die ausgefallenste Konfitürensorte einheimsen. Oder gibt es anderswo etwas noch Exotischeres als Löwenzahnblütenmarmeladen?
In flüssiger Form vielleicht beim Heimatverein aus Halles nördlichstem Ortsteil. Dort kredenzen die Bewohner nämlich das »Eggeberger Oh«, ein durchaus lohnenswertes heißes Getränk mit viel Pfiff und wenig Schuss.
Die allergrößte Auswahl an Keksen dürfte die Freie Evangelische Gemeinde zu bieten haben - zugunsten der Mission. Die Volleyballer vom SC Halle halten mit Holländischen Poffertjes dagegen, und mit westfälischem Kartoffelpickert. Und wers deftiger mag, auf den wartet ein Schlag Grünkohl aus der »Gulaschkanone« (weitere Fotos unter www.westfalen-blatt.de).

Artikel vom 02.12.2006