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Opfer will lebenslänglich

Psychologin: Stephanie nicht psychisch krank


Dresden (dpa). Die entführte und missbrauchte Schülerin Stephanie will eine hohe Haftstrafe für ihren Peiniger. »Am besten lebenslänglich, hat sie gesagt«, berichtete die Psychologin Angelika Schroth gestern im Prozess gegen den Angeklagten Mario M. im Landgericht Dresden. Schroth betreut die 14-Jährige und ihre Familie seit August meist per Telefon.
Stephanie sei keine psychisch Kranke und kein psychologischer Therapiefall, sagte Schroth. »Das ist in diesem Fall genau das Richtige, um die Selbstkompetenz zu stärken.« Dem Mädchen gehe es den Umständen entsprechend gut. »Sie versucht, eine gewisse Alltagsnormalität zu leben und nicht an die schlimme Zeit zu denken.« Sie gehe zur Schule, schreibe Leistungstests mit und versuche, »wie ein normaler Teenager« zu leben. Schroth leitet eine Klinik für psychisch Traumatisierte in Radolfzell am Bodensee.

Artikel vom 30.11.2006