04.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Jubel über WM-Platz neun

Trainer genehmigt deutsche Volleyball-Party in Tokio

Tokio (dpa). Die deutschen Volleyballer haben nach einem erstklassigen Start mit vier Siegen, einer Durststrecke von fünf Spielen sowie mit zwei Erfolgen im Endspurt und Rang neun für einen versöhnlichen Abschluss der Weltmeisterschaft gesorgt.
Im Spiel um Platz neun gelang in Tokio ein 3:2 (25:17, 25:18, 25:27, 20:25, 17:15)-Triumph über die USA, nachdem zuvor Puerto Rico 3:1 besiegt wurde. »Wir haben uns einen Traum erfüllt. Die Mannschaft hat eine exzellente WM gespielt. Das ist ein herrliches Gefühl, ich bin stolz und voller Genugtuung nach den Hieben und Nackenschlägen«, sagte Bundestrainer Stelian Moculescu.
Die Spieler lagen sich nach dem vierten Matchball jubelnd in den Armen. Nach einer 2:0-Führung und einem vergebenen Matchball im dritten Satz hatten sie mächtig gewackelt. »Die wollten mich ärgern«, sagte der Coach, der jedem Spieler einen Kuss gab. »Den haben sie sich verdient. Der Schlüssel zum größten Erfolg des deutschen Männer-Volleyballs ist der Teamgeist. Es macht Spaß mit so einer Truppe zusammen zu arbeiten«, meinte Moculescu. »Die können jetzt feiern und Tokio unsicher machen, nachdem sie sich Respekt verschafft haben.« Die Mannschaft nahm die Einladung an. »Nach der perfekten Platzierung können wir Party machen«, sagte Kapitän Frank Dehne.
Die deutschen Männer brachten es nach zwölfjähriger WM-Abstinenz auf sechs Siege und fünf Niederlagen und revanchierten sich gegen die USA für das 2:3 in der Zwischenrunde. Die Moculescu-Truppe gehörte zu den sieben Europa-Teams unter den besten neun - nur Brasilien und Japan konnten in diese Domäne eindringen. Mit dem Abschneiden in Japan sind die Männer zwei Plätze besser als die Frauen und haben die zweite Stufe der deutschen Sportförderung geschafft, was ihnen 50 000 Euro mehr bringt.
Das Maß aller Dinge bleibt Olympiasieger Brasilien. Im Endspiel feierten die Südamerikaner vor 10 000 Zuschauern einen sicheren 3:0 (25:12, 25:22, 25:17)-Erfolg über die bis dahin in zehn Spielen unbesiegten Polen und wiederholten ihren WM-Triumph von 2002 in Argentinien. Rang drei sicherte sich Bulgarien durch ein 3:1 (22:25, 25:23, 25:23, 25:23) über Serbien-Montenegro.

Artikel vom 04.12.2006