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Der Modernisierer der Feuerwehr

Steinhagens früherer Wehrführer Friedrich Tönnies wird heute 80 Jahre alt

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen-Amshausen (WB). 36 Jahre lang hat die Steinhagener Feuerwehr sein Leben bestimmt. Und er hat sie geprägt - indem er sie mit modernster Technik und umfassender Ausbildung der Mitglieder für alle Ernstfälle gut präparierte. Nicht umsonst wurde er bei seiner Verabschiedung 1986 als »Garant an Sicherheit« gelobt. Heute feiert er seinen 80. Geburtstag: Steinhagens früherer Wehrführer Friedrich Tönnies.

Viele Gäste werden sich heute in der Falkenstraße 5 einfinden. Nicht nur Familie (zwei Kinder, drei Enkel), Verwandtschaft und die Nachbarschaft, die zur Freude des Jubilars eine sehr gute ist, kommt. Auch die Feuerwehr wird natürlich anrücken.
Seit 1950 gehört Fritz Tönnies ihr an. Damals trat er, noch gar nicht so lange zurückgekehrt aus der Kriegsgefangenschaft, in die Feuerwehr Amshausen ein - auf Anraten eines Onkel seiner damals frisch angetrauten, vor drei Jahren leider verstorbenen Ehefrau Hilde. »Ich wollte gerne etwas Sinnvolles tun und mich für die Allgemeinheit engagieren. Und da hat mich die politisch neutrale Feuerwehr mehr interessiert als irgendeine Partei«, sagt der gebürtige Brockhagener, der hauptberuflich Kraftfahrer bei H.C. König, später Lagermeister in der Hörmann Verkaufsgesellschaft war.
Doch bald muss er Feuer gefangen haben für die neue Aufgabe. Fritz Tönnies absolvierte Lehrgänge und Fortbildungen, wurde 1965 Brandmeister, 1969 zunächst stellvertretender, 1970 dann als Nachfolger von Emil Mergelkuhl Leiter der Feuerwehr Amshausen.
Mit der Gebietsreform 1973 wurde aus der selbständigen Feuerwehr Amshausen der Löschzug Amshausen. Friedrich Tönnies war nunmehr zwar »nur« Löschzugführer, gleichzeitig aber auch stellvertretender Leiter der gesamten Freiwilligen Feuerwehr Steinhagen - zweiter Mann hinter Wehrführer Willi Volkmann.
Ihn löste er 1979 auf dem Posten ab. Die Zusammenarbeit der Löschzüge habe immer schon reibungslos geklappt. »Man kannte sich ja auch schon vor der Kommunalreform durch Feste und Verbandstage, und so fiel das Zusammenwachsen auch nicht schwer«, erklärt er. Hauptaufgabe des neuen Mannes an der Spitze war die Modernisierung der Feuerwehr: »Der Fahrzeugbestand war völlig überaltert.« Sieben neue Fahrzeuge - »jedes Jahr eins« - schaffte er während seiner Zeit im Amt an. Mit neuen Uniformen stattete er seine Männer aus, achtete auf Ausbildung und Schulung. Auch die Vorbereitungen für den Neubau des Gerätehauses Brockhagen traf er noch mit, bevor er dann mit 60 Jahren in die Alters- und Ehrenabteilung verabschiedet wurde. Noch heute trifft er sich mit den alten Kollegen regelmäßig.

Artikel vom 30.11.2006