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Kein Geld:
MARTa sagt
Projekt ab

»1937« in Bielefeld

Von Hartmut Horstmann
Herford (HK). Das Herforder MARTa beteiligt sich nicht an der geplanten »1937«-Ausstellung mit der Kunsthalle Bielefeld. Grund: Fest einkalkulierte Stiftungsmittel fließen nicht.
Jan Hoet bedauert den Wegfall eingeplanter Stiftungsmittel.

»1937. Perfektion und Zerstörung«: Diesen Titel trägt die Präsentation, die ursprünglich in Bielefeld und Herford gezeigt werden sollte. Im Mittelpunkt steht die Kunst zur Zeit des Nationalsozialismus - mit unterschiedlichen Schwerpunkten wollten die Museen den Zeitraum beleuchten. Dabei sollte im MARTa ein deutlicher Akzent auf die Kunst der »Mitläufer« wie Leni Riefenstahl oder Arno Breker gelegt werden.
Während die Kunststiftung NRW die Ausstellung mit 300 000 Euro fördert, will die zuständige Stiftung auf Bundesebene das Projekt nicht unterstützen. »Dadurch fallen 400 000 Euro weg«, erläutert MARTa-Leiter Jan Hoet. Verteile man diese Summe auf zwei Häuser, fehlten immer noch 200 000 Euro. Die Finanzierung der aufwändigen Ausstellung sei schwierig. Daher habe man sich entschlossen, die Kooperation in diesem Fall einzustellen - ein Schritt, den der künstlerische Leiter ausdrücklich bedauert.
Die Antwort aus seinem Haus lautet: »MARTa schweigt«. Eine gleichnamige Präsentation soll das Vakuum füllen, welches durch den »1937«-Ausfall entsteht. Laut Jan Hoet geht es um das Schweigen in der zeitgenössischen Kunst.

Artikel vom 01.12.2006