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Leidenschaft Physiotherapie

Sie ist promovierte Sportwissenschaftlerin und Physiotherapeutin. Seit 14 Jahren zudem Mitinhaberin der Zentrum für Physiotherapie GmbH in Bielefeld. Nicht zuletzt ist sie seit vier Jahren Professorin an der Fachhochschule Bielefeld: Prof. Dr. Beate Klemme. Dort lehrt sie im Fachgebiet Pflege und Gesundheit Therapie- und Rehabilitationswissenschaften mit dem Schwerpunkt Physiotherapie. Die 45-Jährige stellte sich den Fragen von Laura-Lena Förster.

Was haben Sie vor 20 Jahren auf die Frage geantwortet, wo sich sich in zwei Jahrzehnten sehen?Prof. Dr. Beate Klemme: Als Lehramtsstudentin mit Blick auf eine drohende Arbeitslosigkeit war für mich damals alles möglich. Ich sah sich somit sehr wohl im Bereich der Lehre, war aber offen für verschiedenste Handlungsfelder und Systeme.

Wie sind Sie zur Fachhochschule gekommen?Prof. Dr. Beate Klemme: Nach dem Studium, einer weiteren Berufsausbildung zur Physiotherapeutin, einer sich anschließenden Promotion, zudem über langjährige Selbstständigkeit - diese Kombination von wissenschaftlicher Ausbildung und praktischer Erfahrung prädestiniert für die Fachhochschule.

Was machen Sie lieber: lehren oder forschen?Prof. Dr. Beate Klemme: Das Lehren, weil es in diesem Bereich zu einem sehr intensi- ven und produktiven Austausch mit den Studierenden kommt, die bei uns bereits über Berufserfahrung verfügen.

Was gefällt Ihnen besonders gut an der Fachhochschule Bielefeld, was weniger? Prof. Dr. Beate Klemme: Gut ist an der Fachhochschule die Nähe zu den Studierenden, die tatsächlich gelebte Interdisziplinarität an unserem Fachbereich und seine Überschaubarkeit. Nicht gut ist hingegen die dezentrale Lage der Bielefelder Fachhochschule. Dadurch ist nur ein geplanter Kontakt zu den anderen Fachbereichen möglich. Als ehemalige Studentin der Universität Bielefeld habe ich das dort ganz anders kennen gelernt.

Mit welchem Verkehrsmittel kommen Sie täglich zur Bielefelder Fachhochschule?Prof. Dr. Beate Klemme: Mit dem Auto.

Wann war Ihre letzte Studentenparty?Prof. Dr. Beate Klemme: Vor 20 Jahre, als ich selbst eine Studentin war.

Was erhoffen Sie sich für Ihren Fachbereich von Studiengebühren? Prof. Dr. Beate Klemme: Ich erhoffe mir eine Steigerung der Qualität der Lehre, vielleicht auch eine kleine Entlastung der Lehrenden von fachfremden Verwaltungsaufgaben, die unnötig aufhalten - was letztendlich wieder der Zeit für Beratung und Betreuung zu Gute käme.

Warum sollten junge Menschen aus Ihrer Sicht studieren? Prof. Dr. Beate Klemme: Weil sie an einer Hochschule lernen, kritisch und reflektierend durch das Leben zu gehen.

Wenn Sie noch einmal Studentin wären, für welches Fach würden Sie sich entscheiden und warum?      Prof. Dr. Beate Klemme: Physiotherapie - weil dieses Fach einfach meine große Leidenschaft ist.

Welches Buch halten Sie im Studium für unverzichtbar? Prof. Dr. Beate Klemme: Diese Frage kann ich nicht beantworten. Auf jeden Fall mehr als ein Buch.

Inwieweit erfahren Sie seitens Ihrer Familie Unterstützung für Ihren Beruf?Prof. Dr. Beate Klemme: Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder. Von meiner Familie erfahre ich eine große Unterstützung. Wichtig ist aber auch das generelle Verständnis für den Wunsch, Familie und Beruf miteinander vereinbaren zu wollen.

Artikel vom 05.12.2006