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Defizit wächst TWO über den Kopf

Lindenbad: Vom 1. Februar an 25 Stunden mehr Öffnungszeit pro Woche

Halle (pes). Die Stundenplan-Macher in den Haller Schulen haben echte Nüsse zu knacken, um im zweiten Halbjahr den Schwimmunterricht in den Stundenplan zu integrieren. Denn vom 1. Februar an gilt im Lindenbad ein neues Öffnungszeiten-Konzept. Nur montags und dienstags sind noch für Schulen und Vereine reserviert.

Für die Leistungsgruppen gilt der Kompromiss, dass zu den normalen Öffnungszeiten bei Bedarf eine Bahn für das Training abgetrennt werden kann. Ansonsten soll den zahlenden Besuchern, zunächst in einer Probephase bis Ende 2007, ein möglichst simples Konzept geboten werden: Badebetrieb von Mittwoch bis Sonntag jeweils von 6 bis 22 Uhr. Das sind täglich 16 Stunden, pro Woche dann 80 - damit 25 mehr als jetzt.
»Man habe schon bisher wirtschaftlich gearbeitet«, begründete Detlef Wemhöner den Schritt, der deutlich mehr Besucher ins Haller »Familienbad« locken soll. »Nun kommt aber ein zusätzlicher unternehmerischer Trend dazu.« Die zusätzlichen Einnahmen, die durch eine Steigerung von jetzt 150 000 auf 175 000 Besuche erhofft werden, reichen allerdings nur aus, einen Bruchteil des Defizits zu mindern. Um eine »schwarze Null« zu schreiben, hat Lindenbad-Chefin Barbara Jünger ausgerechnet, müssten jährlich 500 000 Menschen die Kasse passieren.
Auch die Technischen Werke Osning (TWO), die einen Großteil ihres im Gas-, Wasser- und Stromgeschäft zum Ausgleich des Lindenbad-Defizites einsetzen, kommen nach Aussage ihres Geschäftsführer Detlef Wemhöner allmählich an ihre Kapazitätsgrenzen. Wenn durch Gesetzgeber und Regulierungsbehörden genau dieser Gewinn noch geschmälert wird, »können wir den Verlust auf Dauer nicht mehr allein tragen.«
Für ein Einzugsgebiet von insgesamt 120 000 Einwohnern ist das Lindenbad ausgelegt, neben dem Altkreis Halle sind auch Randgebiete von Niedersachsen und Bielefeld sind potentielle Zielgebiete. Besucher von dort sollen möglichst auch wiederzukommen. Das gleiche gilt für die Haller Kinder. Denen soll weiterhin im Lindenbad das Schwimmen beigebracht werden - damit auch sie möglichst oft wiederkommen.
Wemhöner ist optimistisch, das Schulen und Vereine es organisatorisch hinbekommen, sich auf zwei Tage zu beschränken. Das ermöglicht auch leichtere personelle Planungen seitens der TWO: Schwimmmeister müssen montags und dienstags nicht mehr ganztägig vor Ort sein.

Artikel vom 29.11.2006