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Großzügiger
FC Bayern

Gladbach im Glück


München (dpa). Uli Hoeneß übte erstaunliche Milde mit der eigenen Mannschaft und freute sich lieber für seinen Freund Jupp Heynckes. »Wenn ich einem den Punkt gönne, dann ihm«, sagte der Manager nach dem enttäuschenden 1:1 des FC Bayern München gegen Borussia Mönchengladbach, das trotz des Punktgewinns auf einen Abstiegsrang zurückfiel.
Den erneuten Patzer gegen ein Team aus dem Tabellenkeller tat Hoeneß großzügig als »kleinen Rückschlag« ab. Trainer Felix Magath war dagegen nicht so verständnisvoll, sondern prangerte die rätselhafte Nächstenliebe mit den Gegnern an: »Wir haben einfach nicht den Killerinstinkt, nach dem 1:0 nachzulegen und die Entscheidung zu erzwingen.«
Endlich einmal war sein Team durch einen Kopfball von Martin Demichelis (23.) wieder in Führung gegangen, doch dann fehlte zum x-ten Male das Nachsetzen. »Wir sind nicht die Mannschaft, die auf einen Gegner noch drauf tritt, wenn er am Boden liegt«, haderte Magath angesichts ähnlicher Pleiten in Bielefeld (1:2), Wolfsburg (0:1) und daheim gegen Hannover (0:1). Schon elf Punkte haben den Meister die Nachlässigkeiten in dieser Saison gekostet.
Erst nach dem Ausgleich von Michael Delura (33.) schaltete der Favorit wieder einige Gänge hoch - beim Toreschießen fehlte dann aber das Glück. Mark van Bommel (51.) und Claudio Pizarro (62.) trafen nur Latte und Pfosten. Angesichts von 22:7 Torschüssen, 12:5 Ecken, 22:7 Flanken und 59 Prozent Ballbesitz mochten sich auch die Spieler keine Vorwürfe machen. »Wir haben alles versucht. Wir haben uns am Sechzehner reingeschmissen und herumgestochert. Es sollte nicht sein«, meinte Sebastian Deisler.

Artikel vom 04.12.2006