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Grußworte sollen Segensworte werden

Katholische St. Michaelsgemeinde feiert 150-jähriges Bestehen mit vielen Besuchern

Versmold (ja). »Wir feiern heute unsere Gemeinde - und beten darum, dass unsere Grußworte gleichzeitig auch Segensworte werden!« Mit diesen Worten leitete Johan Jendryczko vom Gemeinderat der katholischen Kirchengemeinde Versmold den Abschlussteil des Pontifikalamtes am Sonntagnachmittag ein.

Anlässlich des 150-jährigen Bestehens der St. Michaelgemeinde Versmold kamen zahlreiche Vertreter der Kirche und Gläubige nach Versmold, um an diesem besonderen Pontifikalamt teilzunehmen. Weihbischof Paul Consbruch leitete den Gottesdienst, anwesend waren des weiteren auch die Pfarrer und GemeindeVertreter aus den umliegenden katholischen Kirchengemeinden.
Dechant Josef Dieste, der die Gemeinden Halle, Steinhagen und Stockkämpen vertritt, stellte in seiner Anrede die Besonderheit der katholischen Gemeinde Versmold fest. »Ich fand es an Versmold schon immer so faszinierend, dass so viele unterschiedliche Menschen von verschiedener Herkunft und Nation unter einem Dach sitzen, fast wie eine kleine Weltkirche.« Dechant Norbert Ketteler aus Füchtorf lobte die Zusammenarbeit der beiden Gemeinden: »Versmold ist in 150 Jahren zu einer starken Gemeinschaft gewachsen, und es ist wichtig, gute Nachbarn zu haben.« Pfarrer Ulrich Potz von der evangelischen Kirchengemeinde Versmold lobte die »Zusammenarbeit und den Zusammenhalt« der beiden Gemeinden, die über die Jahre hinweg den unterschiedlichen Auffassungen getrotzt hat. »Es ist gut zu wissen, was wir aneinander haben, und dass wir im bunten und lebensvollem Garten Gottes leben, und dabei Unterschiede gelten lassen. Das ist eine große Bereicherung.« Ebenso wie Jendryczko erläuterte Potz die besondere Situation der katholischen Gemeinde in einem eigentlich protestantisch geprägtem Stadtgebiet. »Die katholische Gemeinde St. Michael ist keinesfalls eine Minoritätengemeinde, sondern es hat sich über die Jahre eine gute Zusammenarbeit mit dem evangelischen Presbyterium entwickelt.«
Bürgermeister Torsten Klute lobte das Engagement und die Integrationsleistung der Kirchengemeinde, die nachhaltig zum Stadtbild beigetragen haben. »Wir brauchen in unserer Stadt engagierte Menschen mit einem soliden Wertegerüst, und solche finden wir gerade in der Kirchengemeinde.« Zelebriert wurde das Pontifikalamt zudem mit Pfarrer Manfred Risse aus Borgholzhausen, dem kroatischen Pfarrer Slavko Rako aus Versmold, Manfred Wacker, Diakonat Xaver Rampsel, Pfarrer Klaus Korfmacher, Pastor Bartoldus, Pfarrer Auffenberg sowie Neupriester Walter Junk, der seit einem Jahr in Versmold tätig ist. Musikalisch unterstützt wurde das Pontifikalamt von der Kirchenband und Chor unter der Leitung von Michael Lempik. Anschließend gab es noch eine Begegnung bei einem Kaffetrinken im Gemeindehaus, bei der unter anderem auch die Festschrift »150+« präsentiert wurde, nachdem die Kirchenband eine weitere Darbietung gezeigt hatte.

Artikel vom 28.11.2006