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Wer ist die schönste Taube in Holtfeld?

Züchter des Vereins Heimatliebe Holtfeld stellten am Wochenende ihre prachtvollen Vögel aus

Borgholzhausen (ka). Namen haben sie nicht, aber sie sind die schönsten Tauben im Verein Heimatliebe Holtfeld: Taube Nummer V 09728-95-955 und Taube Nummer W 04352-03-49. Prämiert wurden die Vögel und ihre Züchter Werner Ellerbrock und Ewald Gerdes am Wochenende bei der vereinsinternen Ausstellung im Haus Hagemeyer, die gleichzeitig Anlass für die Siegerehrung der Vereinsmeister gewesen ist.

75 Tauben von sechs Züchtern sind von Preisrichter Friedhelm Conrady aus Bielefeld bewertet wurden nach den Kriterien 1. Gesamteindruck, 2. Knochenbau, Brustbein, Beckengabelung, 3. Form und Festigkeit des Rückens, 4. Gleichgewicht und Harmonie des Körperbaus, Muskulatur und 5. Flügel, Schwanz, Qualität des Gefieders. In die Wertung gekommen sind die fünf besten Tauben eines Züchters. Gewonnen hat Werner Ellerbrock mit 467,5 Punkten vor Ewald Gerdes, Erwin Kleine-Tebbe, Manfred Haake (punktgleich mit Kleine Tebbe), Helmut Müller und Heinz Doht.
»Ich habe ein anderes herrliches Taubenweibchen, was auch gewonnen hätte«, ist sich Gerdes sicher, »wenn es nicht ein wenig zu fett wäre.« Sie wäre ein gefundenes Fressen für die Raubvögel, ließe er sie fliegen. Im nächsten Jahr feiert der 74-Jährige sein 50-jähriges Taubenzüchterjubiläum. Früher habe er mal 200 Tiere gehabt, erzählt er, heute seien es noch 40. Die würde er auch nicht mehr auf Reise schicken, sondern nur noch ausstellen. Mit Erfolg.
Manfred Haake, Helmut Müller und Erwin Kleine-Tebbe schicken ihre Tauben auf Reise und das auch mit Erfolg. Mit 36 Preisen wird Haake Vereinsmeister vor Müller mit 33 und Kleine Tebbe mit 19 Preisen. Haake gewinnt auch den Pokal für ein altes und ein einjähriges Paar auf Reisen mit 27 Preisen sowie den Hesselteich-Pokal mit 38 Preisen. Müller wird mit 19 Preisen Jungtaubenmeister und gewinnt mit 27 Preisen den Pokal für Ausgestellte Reisetauben. Überreicht werden ihnen die Pokale von Ausstellungsleiter Heinz Doth.
Auch Bürgermeister Klemens Keller gratuliert den Vereinsmeistern. Er wisse aus eigener Erfahrung, was für schöne und sportliche Tiere Tauben sind. Er wisse auch um ihren einzigartigen Orientierungssinn, der mit Nestwärme und Heimatliebe zu tun haben soll, wie Keller erzählt. Er spricht dem Verein und seinen Züchtern bei der Ausübung ihres kost- und zeitaufwendigen Hobbys jede Unterstützung zu und wünscht weiterhin gute Zuchtarbeit, erfolgreiche Wettbewerbe und nachrückenden Nachwuchs.
Dass die Taubenzucht eine Freizeitbeschäftigung ist, die einen nicht los lässt, zeigt das Beispiel Manfred Haake. Mit seinem Eintritt ins Rentenalter vor drei Jahren hat er wieder angefangen, Tauben zu züchten, nachdem er zuvor 40 Jahre lang ein fast Tauben freies Leben geführt hat. 60 Tiere hat er bereits wieder in seinem Bestand. »Dabei soll es bleiben«, meint Haake, denn jetzt müssten sie lernen, noch schneller zu fliegen. Das sei eine zeitintensive Arbeit.
Bereits nächstes Wochenende sehen sich die Taubenzüchter wieder: bei der Ausstellung der Reisevereinigung Halle in der Remise.

Artikel vom 28.11.2006