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Erster Zuckerbäckermarkt
mit Kiepenkerl aus Pium

Alles rund um den Honigkuchen am 2. Dezember

Borgholzhausen/Dissen (mp). An ein altes Handwerk, das in Dissen vor 300 Jahren in voller Blüte stand, will die evangelisch-lutherische Mauritius-Kirchengemeinde in Zusammenarbeit mit der Stadt erinnern: Den Zuckerbäckern ist der Markt am 1. Advent gewidmet.

Von 11 Uhr bis 18 Uhr am Sonntag, 3. Dezember, gibt es zahlreiche Attraktionen für Jung und Alt beim »1. Zuckerbäckermarkt« am Karlsplatz und rund um die Kirche.
An die Honigkuchenbäckerei erinnern in Dissen noch die Rosinenstraße und der Zuckerbrink. Sie sind Überbleibsel aus der Zeit, als in dem Ort etliche Honigkuchenbäcker ihrer damals lukrativen Tätigkeit nachgingen und ihre süßen Erzeugnisse auf kirchlichen und weltlichen Märkten der Region veräußerten.
Einer der Honigkuchenbäcker war Johann Henrich Schulze, der 1810 in Dissen das Licht der Welt erblickte, um 1829 in Holland die Geheimnisse der »Kugenbäkerey« erlernte und 1830 in Borgholzhausen den Grundstein für sein Lebenswerk, die »Erste westfälische Leb- und Honigkuchenfabrik«, legte. »Schulze Lebkuchen Borgholzhausen« wurden fortan ein Begriff, und das Unternehmen einzig legitimer Nachfolger der Tradition der Honigkuchenbäcker aus Dissen und Borgholzhausen.
Für den Zuckerbäckermarkt engagieren sich neben der Mauritius-Gemeinde Dissener Vereine, Kindergärten und Schulen mit einem umfangreichen Programm, für das eine Innen- und eine Außenbühne sowie zahlreiche Räumlichkeiten und Stände der verschiedenen Veranstalter zur Verfügung stehen. Als Attraktion ist das »größte Räuchermännchen der Welt« zu bestaunen. Bei der »Engelspost« können Kinder ihren Wunschzettel für das Weihnachtsfest abgeben.
Zahlreiche Stände und Aktionen haben ebenso direkten Bezug zum Fest und zur Zuckerbäckerei. Der Kiepenkerl - Martin Kansteiner aus Borgholzhausen - ist ständig auf dem Markt präsent und lässt die Kinder in seine mit Honigkuchen gefüllte Kiepe greifen.
Abwechslung bieten darüber hinaus Mitmach-Aktionen, wie Kerzentauchen, Basteln von Apfelmännchen, Nelkenorangen und Kekshäuschen, und das Bemalen von Lebkuchen nach Wunsch. Beim »Zuckerbäckerlauf» auf dem Kirchplatz können sich Jung und alt im Wettstreit messen. Für auswärtige Besucher, die mit dem »Haller Willem« anreisen, wird zwischen Bahnhof und Zuckerbäckermarkt ein Pendelverkehr mit einer Kutsche angeboten.

Artikel vom 25.11.2006