24.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Leere Flasche Wodka an Unfallstelle gefunden

Nach dem Frontalcrash auf der Versmolder Straße: Polizei warnt vor weiteren Unglücken

Von André Best
Halle-Hörste (WB). Zwei Tage nach dem Unglück auf der Versmolder Straße befinden sich noch immer Spuren an der Unfallstelle. Sie erinnern an einen der schlimmsten Verkehrsunfälle der vergangenen Jahre im Altkreis Halle. Wie berichtet, starben eine Mutter (47) und ihre Tochter (16) aus Halle nach dem Frontalzusammenstoß mit einen Baum.

Der Sohn (18), der am Steuer saß, ist gestern Mittag bereits wieder aus dem Krankenhaus Halle entlassen worden. Zu den Verletzungen sowie seinem Alkoholgehalt am Unfallabend wollte sich die Polizei nicht äußern, da es sich um ein laufendes Ermittlungsverfahren handelt. Der Junge wurde noch am Unfallabend von den beiden Seelsorgern der Gütersloher Notfallbegleitung, den Pfarrern Wolfgang Bender aus Schloß Holte-Stukenbrock und Bernd Tiggemann aus Verl, betreut.
Nach Informationen des WESTFALEN-BLATTes muss der 18-jährige Haller nicht wenig Alkohol im Blut gehabt haben. Denn an der Unfallstelle fand die Polizei eine leere Wodkaflasche, die aus dem Unfallwagen stammt. »Die Flasche steht im Zusammenhang mit dem Unfall«, sagte gestern eine Sprecherin der Polizei.
Der Fahrer, gegen den die Polizei ein Strafverfahren einleitete, hatte keinen Führerschein und noch nie einen besessen. Warum er trotz seines alkoholisierten Zustands und ohne Fahrerlaubnis (und -erfahrung) überhaupt am Steuer saß und auf der gesperrten Versmolder Straße derart raste - das alles ist unklar. Fest steht, dass seine Mutter, die auf dem Beifahrersitz saß, einen gültigen Führerschein besaß. Der Unfallwagen war jedoch nicht auf sie, sondern auf einen weiteren Sohn zugelassen.
Noch am Unfallabend befürchtete ein Polizist, dass es auf der ausgebauten Versmolder Straße zukünftig weitere Unfälle geben wird. »Diese Strecke lädt förmlich ein zum Rasen, ist aber allein schon wegen der zahlreichen Kurven und Bäumen am Straßenrand sehr gefährlich.«

Artikel vom 24.11.2006