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Ausschuss lehnt
Kirchen-Antrag ab

»Westside«: Stadt will nicht mehr zahlen

Versmold (OH). Das Jugendzentrum »Westside« steht vor einer ungewissen Zukunft. Die Mitglieder des Jugendausschusses der Stadt lehnten gestern Abend -Êvorbehaltlich der Rats-Zustimmung -Êab, den Trägeranteil der Versmolder Kirchengemeinde von knapp 21 500 Euro zu übernehmen.

Bislang trägt die Stadt den Löwenanteil an der Finanzierung des Jugendzentrums auf örtlicher Ebene. 71 000 Euro stellt sie jährlich für die offene Jugendarbeit in kirchlicher Trägerschaft zur Verfügung. Die evangelische Gemeinde steuert 21 474 Euro bei. Angesichts eines Haushaltslochs von fast 100 000 Euro in diesem Jahr und schlechten Zukunftsperspektiven stellte sie jetzt den Antrag auf Übernahme ihres Anteils.
»Wir erkennen die geleistete Arbeit des Jugendzentrums an. Aber auch bei uns herrscht eine enge Finanzlage«, sagte Jan Ziervogel (SPD). »Mit der vor wenigen Wochen getroffenen Entscheidung, schon den Trägeranteil für die Kindertagesstätten voll zu übernehmen, haben wir das getan, was die Stadt derzeit leisten kann.« 115 000 Euro jährlich waren durch den seinerzeitigen Beschluss vor allem zugunsten der Versmolder Kirchengemeinde von der Politik zugesagt worden.
Auch ohne stärkere finanzielle Beteiligung wünsche sich die SPD eine engere Verzahnung der Arbeit von Stadtjugendpfleger und Jugendzentrum. Jan Ziervogel: »Wir hoffen auch, dass so weitere Angebote für Jugendliche entstehen können, während die Arbeit mit Kindern bereits sehr stark ist.«
Marianne Kampwerth von der CDU unterstützte Ziervogels Argumentation. Zudem betonte auch sie mit Blick auf den jüngst abgehaltenen Jugendkonvent den geäußerten Wunsch von Jugendlichen, abends einen Raum zu haben. In dieser Frage oder auch über eine Ausweitung der Öffnungszeiten abends und an Wochenenden solle geredet werden.
Presbyteriumsvorsitzender Ulrich Potz kündigte gestern auf Anfrage an, dass der Jugendausschuss der Gemeinde im Dezember beraten müsse, ob sich die Kirche finanziell weiter so engagieren könne wie bislang. »Uns ist die Arbeit im Jugendzentrum sehr wichtig. Wir stehen aber unter starken finanziellen Zwängen.« Das Presbyterium habe dann eine Entscheidung zu treffen.

Artikel vom 24.11.2006