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»Grüne Inseln« auf der B 68

Landesbetrieb entsiegelt Fußgängerbereiche auf der »Peter«-Kreuzung

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen (WB). Rasen statt Pflaster: Die beiden Verkehrsinseln auf der »Peter«-Kreuzung werden grün. Eine Maßnahme des Landesbetriebs Straßen NRW: »Wir sind gehalten, möglichst wenig Flächen zu versiegeln«, erklärte Mitarbeiter Sven Johanning im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT.

Das Pflaster auf den Verkehrsinseln an der Kreuzung B 68/Bielefelder Straße hätte ohnehin erneuert werden müssen. »Wir nutzen solche Gelegenheit gerne, um quasi als Nebenprodukt eine Entsieglung vorzunehmen«, so Sven Johanning. Die Steine sind nun sowohl von den Mittelinseln als auch von den dreieckigen Abtrennungen zu den Abbiegespuren komplett entfernt worden. Mutterboden wurde aufgefüllt, Rasen wird eingesät. Befestigt bleiben nur die unmittelbaren Fußgängerbereiche. Der Verkehr auf der B 68 lief trotz der Arbeiten in den vergangenen Tagen weiter, Sperrungen gab es nicht. Spätestens Anfang nächster Woche soll alles fertig sein.
Eine relativ kleine Maßnahme für den Landesbetrieb Straßen: Wie hoch deren Kosten sind, lässt sich im Einzelnen nicht einmal beziffern. Johanning: »Die Umgestaltung der Verkehrsinseln geht mit auf in unserem sogenannten Flickkatalog.« Der umfasst die unterschiedlichsten kleineren Straßen- und Fahrbahnsanierungen in einer Sammelausschreibung.
Die grünen Verkehrsinseln allerdings machen eine dauernde Pflege durch den Landesbetrieb nötig. So muss der Rasen regelmäßig kurz gehalten werden. »Wir können zwar sicherlich nicht alle paar Tage zum Mähen kommen, aber es wird schon darauf geachtet, dass Gras und Unkraut nicht zu hoch wachsen«, erklärt Sven Johanning. »Und Verkehrsgefährdungen durch eine Sichtbehinderung sind sicherlich erst recht nicht zu befürchten«, sagt er. Entscheidender als ästhetische Gesichtspunkte findet er den ökologischen Aspekt. Zudem: Derart entsiegelte Bereiche kann sich der Landesbetrieb als Ausgleichsflächen für andere Baumaßnahmen anrechnen lassen. Auch die Unterhaltung der Grünbereiche sei günstiger als die Behandlung von Pflaster mit der Wildkrautbürste.
Seit Anfang der 90-er Jahre entsiegelt der Landesbetrieb peu à peu in der ganzen Region die Verkehrsinseln - immer im Zuge fälliger Sanierungen. Vorgeschrieben ist das zwar nicht. »Wir leiten das ab aus dem Landschaftsgesetz, demzufolge möglichst wenig Flächen versiegelt sein sollen.«

Artikel vom 25.11.2006