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November 1986

Die Schlagzeilen in Ostwestfalen gehören heute vor 20 Jahren einem 17-jährigen Fußballtalent aus Amshausen. Kaum drei Wochen nachdem Andreas Golombek im WESTFALEN-BLATT von seinem Traum »Profivertrag« erzählt hatte, gibt ihm die Sportredaktion die Note »super«. Mit zwei Treffern schießt der Youngster Zweitligist Arminia Bielefeld zum 4:1 gegen Rot-Weiß Oberhausen.
106 Tage haben die »Blauen« damals nicht gewonnen, zwischenzeitlich Trainer Horst Franz durch Fritz Fuchs ersetzt - und dann müssen sie gegen RWO auch noch neun Spieler ersetzen. Andreas Golombek steht erst zum sechsten Mal für die »Erste« auf dem Platz. »Golo« wirbelt im offensiven Mittelfeld, trifft zum 2:1 und 4:1. »Sensationell«, schwärmt Fritz Fuchs. Golombek kickt eigentlich in der A-Jugend und trainiert aufgrund seiner Ausbildung zum Betriebsschlosser nur ganz selten bei den Profis mit. Entschieden hat er sich aber zu diesem Zeitpunkt schon längst: »Mit Kusshand würde ich bei Arminia Profi werden.«
Tatsächlich erfüllt sich sein Wunsch bereits in der kommenden Saison. Drei Jahre bleibt »Golo« auf der Alm, ehe es ihn nach Freiburg zieht und er sich zu einem der fleißigsten Wandervögel des deutschen Fußballs entwickelt. Osnabrück, Verl, Wattenscheid, Uerdingen, Ahlen - die Liste lässt sich spielend noch verlängern. Für die Düsseldorfer Fortuna bekommt er 1996 drei Kurzeinsätze in der Bundesliga. Heute ist Andreas Golombek als Spielertrainer bei Niedersachsenligist Borussia Hildesheim immer noch am Ball.

l Nicht weniger überraschend als das Durchstarten Golombeks kommt der Höhenflug seines Stammvereins. Nach acht Bezirksliga-Spielen belegt TSV Amshausen Platz zwei. Unbekümmertheit, Kameradschaft und spielerisches Potential zeichnet das Team von Horst »Enrico« Schmidt aus. 550 Zuschauer bilden am neunten Spieltag die Rekordkulisse für den Amshausener Sportplatz: Spitzenreiter Wellensiek kommt, und der TSV stellt eindrucksvoll unter Beweis, dass er zurecht die Verfolgerrolle bekleidet. Frank Tischler und Jörg Christoff mit einem Freistoß in letzter Minute machen aus einem 0:2 noch ein 2:2.

l Derweil läuft es beim Ortsnachbarn Spvg. Steinhagen - zumindest atmosphärisch - nicht so recht. Nach dem 0:2 im Verbandsligaspiel gegen SV Weser Leteln bietet Coach Dieter Strothenke öffentlich seinen Posten an: »Ich bin persönlich tief enttäuscht über den Verlauf der bisherigen Saison. Wenn es der Vorstand akzeptiert, sich über eine entsprechende Abfindung zu unterhalten, bin ich bereit, mein Amt zur Verfügung zu stellen.« Trotz 15:15 Punkten. Zwei Tage später hat sich der Trainer jedoch wieder gefangen: »Ich bin jemand, der die Flinte nicht so schnell ins Korn wirft.«

l »Aus und vorbei« heißt es dagegen für die Steinhagener Tischtennis-Cracks. Mit 1:5 verliert die Mannschaft um Christoph Görtz bei Spartacus Budapest und verpasst damit das Achtelfinale im europäischen Wettbewerb um den Nancy-Evans-Cup.

l Schnell unterwegs ist einmal mehr Andreas Ewert. Die 4150 harten Meter des Borgholzhausener Berg-Einzelzeitlauf absolviert »Ewy« in 14:25 Minuten. Fast sechs Minuten langsamer ist die flotteste Frau: Sabine Borling (TSG Steinhagen).

Artikel vom 24.11.2006