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»Wolkenkind« und das Karma


Auf Einladung der Tibet-Initiative Deutschland, Regionalgruppe Bielefeld, war Soname Yangchen am Mittwoch bereits zum zweiten Mal zu Gast in Bielefeld. Vor einem Jahr stellte sie ihr Buch »Wolkenkind«, in dem sie ihre abenteuerliche Flucht aus Tibet nach Europa schildert, bei »Thalia« vor, gestern sprach sie im Murnausaal der Ravensberger Spinnerei darüber. Soname Yangchen ist auch Musikerin, will bei den Menschen, die ihr zuhören, ein Bewusstsein für die Leiden ihres Volkes schaffen. Soname Yangchen wurde 1973 in Tibet geboren. Um chinesischen Repressalien zu entgehen, flieht sie mit 15 in den Norden Indiens. Dort wird sie dem Dalai Lama vorgestellt. Mit 17 bringt sie ihre Tochter Deckyi zur Welt, die sie in ein Waisenhaus geben muss und erst zehn Jahre später wiedersieht. 1997 gelangt sie nach England, schlägt sch als Putzfrau durch.
Soname Yangchen ist traurig darüber, dass sich ihrer Meinung nach niemand um Tibet kümmert. Ex-Tibeter seien meist gebildete Menschen, die, so glaubt Soname Yangchen, ihre Heimat »nach vorne bringen« könnten. Die junge Frau plant nicht. Sie sagt: »Ich lebe heute - alles andere ist Karma.«

Artikel vom 23.11.2006