23.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Eine Chance für junge Lehrlinge

GAB und AWO bieten wieder ausbildungsbegleitende Hilfen an

Bielefeld (hb). Vom Augenoptiker bis zum Zahnmedizinischen Assistenten - die ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) des Kreisverbandes der Arbeiterwohlfahrt Bielefeld (AWO) und der Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung Bielefeld (GAB) haben in den vergangenen 20 Jahren mehr als 4000 Auszubildenden geholfen, ihre Prüfungen zu bestehen.
In diesem Jahr bewarben sie sich erstmals mit einem gemeinsamen Konzept und bekamen nun von der Agentur für Arbeit den Zuschlag. Diesen musste sich der Trägerverbund allerdings erst erkämpfen, war doch zuvor die Durchführung aller Bielefelder abH-Maßnahmen an einen überörtlich tätigen Mitbewerber, das TBZ Paderborn, vergeben worden. AWO und GAB klagten gegen die Entscheidung und konnten das Verfahren gewinnen. Peter Glück, Leiter der Bielefelder Agentur für Arbeit, zeigt sich zufrieden mit dem Ausgang des - eigentlich verlorenen - Verfahrens: »Wir sind sehr zufrieden, dass wir mit den bewährten Trägern weiterarbeiten können«.
Bei dem Ausschreibungsverfahren wurden die Angebote der Träger auf Qualität und Preis geprüft. Zwar konnte das TBZ Paderborn seine abH-Maßnahmen zum niedrigsten Preis anbieten, doch nahm es zum ersten Mal an der Ausschreibung teil. Ralf Potschies, Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt, kritisiert, dass zu wenig Wert auf die Erfahrungen, die AWO und GAB in den letzten Jahren gesammmelt hätten, gelegt worden sei. Andere Träger, die in den letzten Jahren ebenfalls schon vielen Auszubildenden zu einem Abschluss verholfen haben, gingen in diesem Jahr gänzlich leer aus.
Die GAB Bielefeld und der AWO Kreisverband können ihre Erfahrungen seit dem 20. November nun wieder an bis zu 360 Auszubildende weitergeben. Bei schlechten Noten oder Schwierigkeiten in der Ausbildung können sich die Jugendlichen Unterstützung holen. Ein Sozialpädagoge und ein Lehrer kümmern sich dabei um jeweils etwa 36 Auszubildende, helfen bei schlechten Zensuren, fragen aber auch nach den Hintergründen. »Die Jugendlichen sind im Umbruch ihrer Persönlichkeitsentwicklung« erklärt Herbert Lenz, AbH-Projektleiter der GAB. Feste Strukturen und die Vorbildfunktion der Lehrer trügen dazu bei, dass sich die Leistungen der Schüler verbessern. Rolf Potschies fügt hinzu, dass zum Beispiel auch durch Schulden, oft durch eine zu hohe Handyrechnung entstanden, die Lernbereitschaft der Auszubildenden abnehmen kann. »Wir müssen den Jugendlichen den Rücken freihalten«, betont er. Drei bis acht Stunden pro Woche werden die Auszubildenden zusätzlich unterrichtet, vor einer Prüfung entsprechend häufiger. Der Erfolg der vergangenen Jahre ist nicht zu verkennen. Gemeinsam haben GAB und AWO über 95 Prozent der Jugendlichen in ihren abH-Maßnahmen zu einem Abschluss verholfen.
Interessenten, die an den ausbildungsbegleitenden Hilfen teilnehmen möchten, können sich beim Trägerverbund melden. AWO Kreisverband Bielfeld, Tel: 1 36 57 37 und GAB , Tel: 17 76 47

Artikel vom 23.11.2006