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Die Doping-Maske fällt

Ex-Radprofi gibt systematischen Missbrauch zu


Kopenhagen (dpa). Der frühere dänische Radprofi Jesper Skibby hat in seiner heute in Dänemark erscheinenden Biografie eine umfassende Doping-Beichte abgelegt. Der 42-Jährige gibt darin zu, ohne schlechtes Gewissen seit 1993 systematisch gedopt zu haben.
»Jahrelang habe ich mit einer großen Lüge gelebt. Die ganze Zeit habe ich eine Komödie vorgespielt, mich hinter einer Maske versteckt. Aber so kann ich nicht mehr leben«, schreibt der frühere Etappensieger der Tour de France, beim Giro d'Italia und der Vuelta in dem Buch, von dem mehrere dänische Zeitungen gestern Auszüge vorab veröffentlichten.
Bei einer Pressekonferenz nahm er gestern in Kopenhagen Stellung zu seiner Dopingbeichte. »Es ist eine verdammt schwere Situation. Es ist ein Thema, das ich immer verheimlicht habe«, erklärte Skibby mit Tränen in den Augen vor der dänischen Presse. Und ergänzte: »Jetzt lasse ich die Masken fallen.«
Obwohl der Däne keine Hintermänner beschuldigt, wollten sich andere frühere Radprofis seines Landes wie Bjarne Riis zu dem Geständnis nicht äußern.

Artikel vom 22.11.2006