Werther (WB). Beim Pokalwettbewerb der Gerätturnerinnen in Neuss, der gleichzeitig als Qualifikation für die Bundeskaderüberprüfung galt, gelang Nadine Jarosch (TV Werther) erneut der Sprung aufs Podest. Mit 27,80 Punkten belegte sie den dritten Platz und nahm den Pokal voller Stolz entgegen. Einzig Emmelie-Maria Kunz (TuS Chemnitz-Altendorf/30,80) und Katja Roll (TG Solingen/29,50) überboten die Punktzahl der Wertheranerin. Nach der Einführung der neuen Pflichtübungen gab es viel Unmut in Bezug auf das neue Bewertungssystem. So belegte Nadine beim RTB-Pokal vor drei Wochen trotz einer Wertung von nur 2,90 Punkten am Balken Rang vier. Noten »unter 2« waren keine Seltenheit, obwohl der Kreis der Starterinnen bereits recht erlesen war. So wäre einigen von ihnen die Lust am Turnen fast vergangen. Der Turnerbund scheint ein Einsehen gehabt und seine Kampfrichter neu instruiert zu haben. Doch weiterhin zählt vor allem eine saubere Übung und eine perfekte Technik. Dass Nadine Jarosch besonders Letztgenanntes erlernt hat, zeigte sich bei ihrer Barrenübung. Nur zweimal wurde der Ausgangswert 10,0 erreicht, und mit 8,40 Punkten erturnte sie die mit Abstand höchste Barrenwertung des Tages. Am Sprung lag sie mit 8,35 Pkt. nur 35/100stel hinter der Erstplazierten. Am Boden wanderten 6,8 Punkte auf ihr Konto. Als letztes ging es auf den Zitterbalken. Es zitterten aber nur die mitgereisten Zuschauer. Werthers Ausnahmetalent turnte sowohl den Doppelflick-Flack als auch die Radwende-Salto als Abgang in den Stand und kam ohne Sturz vom nur 10 cm breiten Gerät. Doch einige Teile wurden ihr nicht anerkannt, so dass sie nur einen Ausgangswert von 7,0 Pkt. gutgeschrieben bekam und der Balken mit 4,25 Pkt. In die Gesamtrechnung einging. Auf zwei Dinge freut sich Nadine Jarosch nun ganz besonders: Im nächsten Jahr gibt es in der Alterklasse 12 keine Pflichtübungen mehr, und der Bundeskader wird 2007 bei den Weltmeisterschaften in Stuttgart dabei sein: eine Woche Trainingslager und zuschauen, wie die Stars turnen...
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