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SCP-Nachhilfe in
puncto Disziplin

Fußball-Bezirksliga: Spvg. mit Potenzial

Altkreis (star). Die Leistung stimmte erneut. So änderte auch die bittere 2:3-Niederlage bei Verfolger Wellensiek nichts am Gesamteindruck. Neuling SC Peckeloh mischt zu Recht in der Spitzengruppe mit und hat alle Chancen, um den Aufstieg mitzuspielen.

Coach Arno Hornberg trauerte den vergebenen Chancen nach. Bei einer 2:1-Führung verpassten es die Gäste mehrfach, den vorentscheidenden dritten Treffer nachzulegen. Auch so manche Entscheidung der kleinlich pfeifenden Schiedsrichterin nervte. Noch mehr - weil völlig überflüssig - brachten Hornberg jedoch die Undiszipliniertheiten einiger Spieler auf die Palme. Allen voran Julian Dellbrügge scheint aus seinen Fehlern nicht zu lernen. Seine fußballerische Klasse hat der Youngster auch in der Bezirksliga bisher unter Beweis gestellt, ist aus der Anfangsformation schon längst nicht mehr wegzudenken. Allerdings ist Peckelohs Mittelfeldspieler in fast jeder Partie rot-gefährdet. Wäre es für sein Team nicht so bitter, könnte man sagen, dass Dellbrügge in Wellensiek sein Meisterstück in Sachen »Unbeherrschtheit« ablieferte. Seine erste gelbe Karte holte er sich ab, als er nach dem aus Peckeloher Sicht unberechtigten Elfmeterpfiff den Ball für den Gegner noch einmal auf den Punkt legte. Die kleinlich pfeifende Schiedsrichterin wertete diese Aktion als Provokation. Bereits verwarnt, forderte Dellbrügge in Halbzeit zwei nach einem Wellensieker Foul die gelbe Karte - und musste als Konsequenz selbst den Platz verlassen. Wie schon am vierten Spieltag beim 1:1 gegen Augustdorf büßte der SCP nach der Ampelkarte gegen den Mittelfeld-Akteur in Unterzahl eine Führung ein. Dass in der Schlussphase auch noch Pawel Matejewski wegen Meckerns vom Platz gestellt wurde und danach der VfR in doppelter Überzahl das 3:2 erzielte, passte irgendwie ins Bild. Hornberg: »Wenn in einer solchen Partie die Emotionen hochkommen, kann ich die Spieler ein Stück weit verstehen. Doch in dieser Masse sind die Undiszipliniertheiten nicht zu akzeptieren.«
Schon vor dem Anpfiff hatte Arno Hornberg seinen Keeper Sven Olschak aus dem Aufgebot gestrichen. »Er war gesundheitlich nicht voll da, hatte Migräne«, erklärte der Trainer. An den Spekulationen, woher die Kopfschmerzen kamen, wollte sich Hornberg nicht beteiligen. Allerdings bescheinigte er Olschak-Vertreter Oliver Frenzel, der sogar einen Strafstoß entschärfte, eine fehlerlose Vorstellung. Wer in zwei Wochen gegen Aramäer Gütersloh das SCP-Tor hüten wird, ließ der Coach offen: »Ich werde in den nächsten Tagen bei beiden Torhütern genau hinschauen.«
Weniger Diskussionsbedarf lieferte die Partie Steinhagen gegen Friedrichsdorf. Nach dem Schlusspfiff war Spvg.-Coach Nurettin Barka »einfach nur froh« über den 1:0-Arbeitssieg seiner Schützlinge. Die offensiv zumeist wirkungslosen Gastgeber überzeugten gegen einen starken Kontrahenten mit einer überragenden Defensivleistung. Nach drei Siegen in Folge ohne Gegentor und mit nunmehr 21 Punkten ist die Spitzengruppe nicht mehr außer Reichweite. Nächster Gegner ist Tabellenführer DSC Arminia Bielefeld III (27 Zähler). Nimmt die Cronsbach-Crew auch diese Auswärtshürde, ist ein Blick nach ganz oben zumindest erlaubt. Für Steinhagen spricht, dass in der Offensive noch reichlich Potenzial schlummert. Jan-Sören Breucker und Rafael Baczynski waren gegen Friedrichsdorf angeschlagen, und Sturmhoffnung Damian Noworzyn kam nach seiner Verletzungspause bisher nur zu Kurzeinsätzen. Außerdem ist Evran Cinar (zuletzt im Kader des Landesligisten SC Verl II) nach Steinhagen zurückgekehrt. Der offensive Mittelfeldspieler hat schon mit der Mannschaft trainiert, wartet nur noch auf seine Freigabe.

Artikel vom 21.11.2006