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Kulturschaffende flechten
ein Netzwerk für Popmusik

Symposium in der Weberei: Musik zur Marke machen


Gütersloh (peb). Popmusik als Kultur- und Wirtschaftsfaktor für die ganze Region: mit dem Ziel, Popmusik als eine Art Markenzeichen zu etablieren, trafen sich am Freitag Akteure rund um Rock- und Popmusik aus der gesamten Region OWL zum 1. Gütersloher Popsymposium in der Weberei.
Seine Pläne, eine Popakademie auf dem ehemaligen Pfleiderer-Gelände zu begründen, musste Kulturdezernent Kimpel bereits begraben, sein Herforder Amtskollege Ernst Meihöfer unterdessen hat bereits die OWL-Rock-Akademie in seiner Stadt, der aber die Landeszuschüsse gestrichen werden. »Beide Einrichtungen hätten sich wunderbar ergänzt«, schwärmte Kimpel. Gleichwohl ist aus diesen Aktivitäten heraus eine Zusammenarbeit erwachsen: das 1. Gütersloher Popsymposium, bei dem die kulturpolitischen Zusammenhänge von Bildung, Integration, Jugend- und Sozialarbeit, Pädagogik und Wirtschaft diskutiert wurden. Einer der Höhepunkte war der Vortrag von Fritz Rau, einer der erfolgreichsten Konzertveranstalter, der schon Tourneen mit The Who, Queen und Janis Joplin auf die Beine gestellt hatte. Rau forderte die Kulturschaffenden auf, »Reibungsverluste durch unnötigen Wettbewerb« zu vermeiden und lieber als Region zu agieren; statt zu konkurrieren lieber verschiedene Kulturbereiche in der Region gezielt zu verteilen.
Also ganz im Sinne von Kimpel und Meihöfer ein regionales Netzwerk aufzubauen. Dabei bleibe eine Popakademie ein Ziel, sagte Kimpel, allerdings nicht als bauliche Einrichtung in einer der Kommunen, sondern eher als ein Büro, eine Stelle, die die Bemühungen koordiniert. Dabei steht die Nachwuchsförderung im Mittelpunkt, etwa indem man »Kindern den Zugang zur Kultur über Musik ermöglicht«, so Meihöfer. Und so versteht Dr. Wolfgang Herbig, Kulturdezernent der Bezirksregierung, den Sinn der Vernetzung auch in der Förderung von Integration. Denn über die Popmusik erreiche man Kinder, die sonst wenig Zugang zur Musik hätten.
Mit dem Ergebnis aus dem Symposium wollen sich die Akteure beim Land um Fördergelder bewerben, mit dem die geplante Vernetzung finanziert werden kann. Dr. Herbig rechnet mit Fördergeldern in Höhe von 20 000 bis 50 000 Euro, falls die Kulturschaffenden um Kimpel und Meihöfer Erfolg haben.

Artikel vom 18.11.2006