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Trauer um Prof. Dr. Reinhold Wolff

Professor der »LiLi«-Fakultät der Universität Bielefeld 65-jährig gestorben


Bielefeld (WB). Der Bielefelder Vertreter des deutschen Hochschulverbandes, Prof. Dr. Reinhold Wolff, ist im Alter von 65 Jahren verstorben. Der Professor war jahrelang in der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft (LiLi) aktiv. Schwerpunkt seiner Forschung und Lehre war die Theorie der Literatur. Wolff war außerdem seit 1999 Vorsitzender der Karl-May-Gesellschaft.
Der verheiratete Vater von zwei Söhnen war erst im Sommer in den Ruhestand verabschiedet worden. Er hatte in Regensburg habilitiert, kam 1982 nach Bielefeld. 1970 promovierte er, weil er deutscher Lektor in Kanada hatte werden wollen. »Ich wollte auswandern und dabei mein Germanistik- und Französisch-Studium nutzen«, hatte Wolff erst unlängst im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT zu Protokoll gegeben.
Aber dann fiel seine Dissertation zu gut aus, promovierte er in München mit »summa cum laude« und bekam eine Assistentenstelle in Regensburg. Später wurde er im Wiehengebirge ansässig, bezog ein renovierungsbedürftiges Bauernhaus bei Osnabrück, versorgte nebenbei Pferde, Hühner und Hunde. Die Bibliothek und das Bibliothekssystem gefielen dem Verstorbenen besonders an der Bielefelder Hochschule, wurde es doch von der Uni Regensburg übernommen. Die Studierenden trafen ihren Professor nicht nur im Hörsaal, sondern auch schon mal in der Mensa bei dessen Lieblingsgericht: Sandwiches mit Schinken und Krautsalat.
Im Dekanat der LiLi-Fakultät liegt eine Kondolenzkarte aus, in die man sich für Beileidsbekundungen eintragen kann.

Artikel vom 18.11.2006