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»Haben Verl lange geärgert«

Verbandsliga: Spvg. verliert Derby

Von Sören Voss (Text und Foto)
Steinhagen (WB). Die große Überraschung blieb aus: Verbandsliga-Neuling Spvg. Steinhagen bot Aufstiegsanwärter TV Verl im Handball-Kreisderby nur zeitweise Paroli und verlor mit 25:31 (8:14).

Doch der überschwängliche Sieges-Jubel der Gäste zeigte nur, wie schwer sich der Favorit über weite Strecken getan hatte. Der Rangzweite legte zwar immer wieder vor, doch Steinhagen ließ sich nicht abschütteln. Der 2:7-Rückstand (14.) beeindruckte die Cronsbach-Combo genauso wenig wie das 8:14 zur Pause - sowohl beim 7:9 (26.) als auch beim 17:18 (42.) war Steinhagen zweimal wieder ganz dick im Geschäft.
Letztendlich setzte sich aber trotzdem das dickere »Verler Portemonnaie« und der damit verbundene breitere Kader durch. Während die Gäste munter rotieren konnten, mussten einige Steinhagener nahezu ohne Pause auf der Platte stehen. So verwunderte es wenig, dass den Hausherren gegen Ende die Puste und damit die nötige Konzentration fehlte.
Ein Knackpunkt der Partie: Steinhagens Zeitstrafe gegen Janos Fülöp beim Stand von 17:18. Verl nutzte seine Überzahl mit zwei Treffern aus - ein Doppelschlag, von dem sich die Steinhagener eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff nicht mehr erholten.
Beflügelt vom Patzer der Konkurrenz in Loxten spulten die Gäste ihr Programm jetzt locker runter. Sie nahmen Christoph Lewanzik - nicht nur wegen seiner neun Treffer Steinhagens Bester - aus dem Spiel und hatten das Derby spätestens mit dem Gojacic-Doppelpack zum 27:21 in 4:6-Unterzahl (!) entschieden (55.).
Bedanken mussten sich die Verler aber vor allen Dingen bei Torwart Norman Kern. Besonders vor der Pause präsentierte sich der Ex-Piumer als unüberwindbare Ballwand und ließ Steinhagen unter anderem mit drei gehaltenen Siebenmetern (Haubrock/2, C. Lewanzik) serienweise verzweifeln.
»Jetzt brennt's richtig!«, sendete der Keeper anschließend vor dem Spitzenspiel am kommenden Wochenende schon mal eine kernige verbale Grußbotschaft in Richtung Oberaden. Steinhagen muss sich hingegen auf den Abstiegskampf konzentrieren. Trainer Matthias Wieling: »Wir wollten Verl lange ärgern, und das haben wir geschafft. Die zweite Halbzeit war okay. Gegen Dortmund müssen wir jetzt aber punkten.«

Artikel vom 20.11.2006