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Der Kampf gegen den
plötzlichen Kindstot

Städtisches Klinikum startet Kampagne


Gütersloh (peb). Bundesweit nimmt das Land NRW bei der Zahl der Fälle von plötzlichem Säuglingstod, dem so genannten SIDS (sudden infant death syndrome), den Spitzenplatz ein. So liegt die Häufigkeit hier bei 0,8 Promille, im Bundesdurchschnitt bei 0,46 Promille. Mit einer Kampagne zur SIDS-Prävention will das Städtische Klinikum Eltern helfen, die Schlafumgebung im Kinderzimmer so einzurichten, dass das Risiko vermindert wird.
Denn, so Kirsten Strack, Assistentin der Pflegedirektion und Initiatorin der Prävention, der plötzliche Kindstot trete meistens während des Nachtschlafs ein. Als Risikofaktoren haben die Mediziner verschiedene Ursachen gewertet, darunter Überwärmung durch das Bettzeug, Schlafen im Elternbett, Schlafen in Bauchlage, Flaschenernährung, beziehungsweise frühes Abstillen oder auch Zigarettenqualm.
Bei der Kampagne geht es vor allem um Aufklärung, wie Pflegedirektor Rainer Jakobi feststellt. Dazu hat das Klinikum ein neues Faltblatt für Eltern zum sicheren Babyschlaf in mehreren Sprachen entwickelt. Zudem will die Säuglingsstation Vorbild sein: So hat das Klinikum spezielle Babyschlafsäcke entwickeln lassen, die den Ansprüchen der Großwäscherei im Krankenhaus gerecht wird und durch eine optimale Füllung den Säugling so warm hält, dass eine zusätzliche Bettdecke überflüssig wird. Informationen erhalten werdende Eltern auch in den Vorbereitungskursen der Elternschule. Ziel sei es, Eltern einen Schlafsack als Geschenk mit nach Hause zu geben. Dafür sucht das Klinikum noch Sponsoren.

Artikel vom 17.11.2006