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Von Klaudia Genuit-Thiessen

Haller
Aspekte

Kompromiss ist einzige Lösung


Es ist eine Teufelskreis: Wer heutzutage ein Hallenbad unterhalten muss, dem steht das Wasser finanziell bis zum Hals. Denn allein mit Eintrittsgeldern lässt sich der Badebetrieb nicht aufrecht erhalten. Vor Jahren hat die Stadt Halle ihr Lindenbad und damit das jährliche Defizit an ihr Tochterunternehmen, die TWO, abgegeben. Und die muss wirtschaftlich arbeiten, auch dafür, dass das Hallenbad erhalten werden kann, wie Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann und Ausschussvorsitzende Ulrike Sommer es im Sportausschuss deutlich gemacht haben. Die Stadt steckt hier zweifelsohne in einer Zwickmühle.
Denn sie und die TWO wollen das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Sie wollen es natürlich für die Schulen erhalten, für die es seit Jahrzehnten selbstverständlich ist, im Sportunterricht auch Schwimmen anbieten zu können. Sie wollen es erhalten für Frühschwimmer und Kinder, für Familien und Einzelpersonen, die gern Bahnen ziehen oder einfach dem Badespaß frönen, fürs Aquatraining und den Seniorensport und viele andere Gruppen. Und nicht zuletzt natürlich auch für die Wassersportler.
Vor allem der Haller Schwimmverein hat beachtliche Sporterfolge vorzuweisen. Die Mitgliederzahl ist auch deshalb erheblich angestiegen. Doch wer Leistung will, der muss nicht nur regelmäßig trainieren, sondern auch in einem bestimmten Rhythmus. Daran erinnerte Stadtsportverbandsvorsitzender Reinhard Große-Wächter.
Wer das Hallenbad aber grundsätzlich erhalten will - und das wollen ja alle - muss zu Abstrichen bereit sein. TWO und SV haben glücklicherweise bereits signalisiert, dass sie zu Kompromissen bereit sind. Denn beide Seiten wissen, dass ein Vorgehen keinesfalls funktioniert, nämlich dies: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!

Artikel vom 18.11.2006