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75 Jahre im Zeichen der fleißigen Biene

Landfrauenverein feiert Jubiläum mit 300 Gästen im Bad Rothenfelder Kurhaus

Borgholzhausen/Dissen (mp). »Landfrauenverein Dissen-Bad Rothenfelde-Hilter«: Sein Markenzeichen ist die Biene, die von den heute 200 Mitgliedern stolz am Revers getragen wird. Wie die geflügelten Honiglieferanten sind die Frauen seit 75 Jahren als fleißig, emsig und zuverlässig bekannt, jetzt feierten sie im Kreis von Freundinnen, Ehrengästen im festlich und dem Symbol entsprechend ausgeschmückten und mit 300 Personen voll besetzten Kurhaussaal von Bad Rothenfelde ihr Jubiläum.

»Landwirtschaftlicher Hausfrauenverein« nannten die Damen 1931 ihren Zusammenschluss. Das stellte die erster Vorsitzende Ingrid Schulte-Uffelage in ihrem Rückblick fest. Aus einer privaten, gemütlichen Adventsfeier sei eine Gründungsversammlung mit Erna Dallmeyer als erster Vorsitzenden geworden. Über die Anzahl der Mitglieder sei nichts mehr bekannt, jedoch habe es sich bei den spontan eintretenden Frauen sehr wahrscheinlich um Bäuerinnen - Landfrauen also - gehandelt.
Nachdem die Arbeit des Vereins notgedrungen während des 2. Weltkrieges ruhen musste, kamen danach zu der Wiederaufnahme der Vereinstätigkeit gleich 57 Mitglieder - und diese ausschließlich aus dem landwirtschaftlichen Bereich. 79 Nichtmitglieder saßen zunächst dabei, bekannten sich daraufhin aber zur Vereinstätigkeit und sorgten so dafür, dass die Mitgliederzahl ständig wuchs. Fortan nannte man sich »Landfrauenverein« und führte, wie auch heute noch, sechs Versammlungen im Winterhalbjahr durch. Von zehn gewählten »Vertrauensfrauen« wurden und werden die jeweiligen Ortschaften und Bauernschaften betreut.
Als man 1971 das »40-Jährige« feierte und Elfriede Krampe Vorsitzende war, wurden vermehrt auch Nichtbäuerinnen in den Verein aufgenommen, denn er sollte Heimat für alle Frauen auf dem Lande werden. So geschah es, und die angebotenen Veranstaltungen richteten sich an alle Interessengruppen. So wurden Gesangsgruppen ins Leben gerufen, man beteiligte sich an Weihnachtsmärkten, spendete für soziale Belange und beschäftigte sich - wie auch heute noch - neben der Landwirtschaft auch mit der Umwelt, der Jugend und wirtschaftlichen Problemen, wobei auch Vortragsveranstaltungen über Gesundheit und Politik nicht außen vor blieben und vieles andere mehr.
Stets habe man engagierte Frauen an vorderster Stelle zur Verfügung gehabt, erklärte Schulte-Uffelage und ehrte gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin Erika Kruggel fünf ehemalige und aktuelle Vorstandsmitglieder: Almut Dallmeyer (2. Vorsitzende 1949-1974), Elfried Krampe (1. Vorsitzende 1974-1989), Eva Steinbrügge (Schriftführerin 1974-1989), Ingrid Larmann (1. Vorsitzende 1989-1997) und Valerie Kunze (Schriftführerin seit 1989).
Referatsleiterin Dr. Susanne von Garrel vom Landkreis Osnabrück übermittelte dem »ältesten und zugleich größten Landfrauenverein in der Kreisarbeitsgemeinschaft« die Grüße und Glückwünsche von Kreistag und Verwaltung. »Ihr Verein«, stellte Susanne von Garrel fest, »ist bekannt für seine exzellenten Veranstaltungen mit hochkarätigen Referenten, er geht weit über den Bereich der Landwirtschaft hinaus, denn jede dritte ÝLandfrauÜ ist heute nicht mehr in der Landwirtschaft tätig, arbeitet in einem ganz anderen Bereich.«
Musikalische Einlagen durch den Landfrauen-Chor, eine Modenschau »75 Jahre Mode«, der Auftritt einer Tanzgruppe der Landfrauen Rödinghausen, ein Vortrag von Diplom-Pädagogin Dr. Andrea Hötger aus Paderborn (»Zu viel Hof zu wenig Gefühl«), ein gemeinsames Lied und vorneweg eine Kaffeetafel rundeten die Jubiläumsfeier ab.

Artikel vom 25.11.2006