Rentnerin verliert 435 000 Euro - Zielfahnder fassen Hochstapler
Aachen (dpa). Die Polizei hat einen Betrüger (42) festgenommen, der eine Frau (66) durch Lügengeschichten ausgenommen haben soll. Der 42-Jährige habe sich 435 000 Euro erschlichen, teilten Landeskriminalamt und Staatsanwaltschaft Aachen gestern mit. »Der muss ihr das Blaue vom Himmel erzählt haben«, sagte Oberstaatsanwalt Robert Deller. Als sie selbst nichts mehr hatte, lieh sich die Frau sogar 170 000 Euro im Bekanntenkreis, um es dem Mann zu geben. »Der Mann verfügt offensichtlich über ein Wesen, Leute für sich einzunehmen und nach allen Regeln der Kunst auszunehmen«, sagte Deller. Der Betrüger hatte sein Opfer zufällig kennengelernt und schnelle Beute gewittert: Er fand heraus, dass die Witwe gerade ihr Haus verkauft hatte und über viel Geld verfügte. Er tischte ihr Lügengeschichten auf, die sich dazu brachte, ihm immer wieder Geld zu geben - bis ihr ganzes Vermögen weg war. Er täuschte unter anderem vor, selbst eine große Erbschaft zu erwarten und bat um Geld, das er ihr nach Antritt des Erbes zurückzahlen werde. Ein anderes Mal brauchte der Hochstapler angeblich Geld für eine teure Krebsbehandlung. Insgesamt 15 Mal habe er sich Beträge zwischen 3500 und 80 000 Euro verschafft. »Die Frau hat an dem Mann geglaubt - bis er untertauchte«, sagte Deller. Vier Monate suchten Zielfahnder in Frankreich, Spanien und Tschechien, bis der Mann jetzt in einer Pension in Köln gefasst wurde. »Ich gehe davon aus, dass er das Geld durchgebracht hat«, sagte der Oberstaatsanwalt.
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