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»Versmold-Brettspiel« als Werbe-Clou

Oesterweger Andreas Bäumken plant ein »Mensch ärgere dich nicht« mit heimischen Firmen

Versmold (mapu). Kaum ist die erste »Versmold-Wurst« auf dem Markt, kündigt sich der nächste Werbe-Clou an: Der Oesterweger Andreas Bäumken hat sich fest vorgenommen, noch in diesem Jahr ein Gesellschaftsspiel herauszubringen, bei dem sich alles um Versmolder Unternehmen dreht.

Der 38-Jährige wagte vor drei Jahren mit seiner Firma »A & M Consulting« den Schritt in die Selbständigkeit und arbeitet seitdem als Dienstleister. Von einer Kundin bekam er kürzlich einen interessanten Tipp: In der baden-württembergischen Stadt Bruchsal sitzt eine Firma, die im April 2006 mit dem Brettspiel »Publicity« ein Konzept entwickelt hat, das auf jede beliebige Stadt übertragbar sei.
Das Spiel-Prinzip ähnelt dem von »Mensch ärgere dich nicht«, wobei das anonyme Grundgerüst, das aus 30 bis 72 einzelnen Feldern besteht, durch die Logos heimischer Firmen einen lokalen Charakter annimmt. Landet die Spielfigur dann auf solch einer Werbefläche, wird eine branchenspezifische Spielanweisung erteilt wie »Sie wollen in die Disco und bestellen einen Fahrer bei Taxi Mustermann - rücken Sie drei Felder vor«.
Andreas Bäumken war hellauf begeistert von der Spielidee, die bislang nur in Süddeutschland Verbreitung fand. »Ich möchte ÝPublicityÜ auch in Versmold populär machen. Die Familien werden sich ganz automatisch während des Spielens mit den Firmen, Geschäften und Vereinen vor Ort identifizieren«, hat sich der Oesterweger auch zum Ziel gesetzt, seine Heimat den Menschen als Einkaufsstadt näher zu bringen. »Denn man hat hier viele Möglichkeiten, sein Geld sinnvoll auszugeben.«
Im Auftrag der Bruchsaler Herstellerfirma wird sich Bäumken in den nächsten Tagen auf den Weg machen, um möglichst viele heimische Unternehmen für sein Vorhaben zu gewinnen. Neben dem Werbe-Effekt, den sich die Firmen durch den käuflichen Erwerb einer dauerhaften Spielfeld-Parzelle sichern, könne Bäumken den Geschäftsleuten sogar im Gegensatz zu anderen Marketingmaßnahmen eine Refinanzierung anbieten.
Denn je privilegierter ein Feld in seiner Größe und Lage auf dem Brett ist, desto teurer sei zwar die Buchung. »Aber je mehr jemand investiert, desto mehr Exemplare des Spiels stellen wir ihm kostenlos zur Verfügung. Bietet er das Spiel dann für zehn Euro auf der Ladentheke an, hat er die Kosten für eine dauerhaft auf dem Spielbrett integrierte Werbemaßnahme in den meisten Fällen nahezu gedeckt«, erläutert Andreas Bäumken sein Konzept.
Volle Rückendeckung erhalte der Oesterweger dabei auch von Bürgermeister Thorsten Klute und Mario Haberkamp, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Einkaufsstadt Versmold (IGEV). »Beide haben mir gegenüber ihre Unterstützung angekündigt und glauben, dass ein ÝVersmold-SpielÜ eine Bereicherung für das Stadtmarketing sein kann. Vielleicht arbeiten wir die Petri-Kirche oder den Schweinebrunnen in das Spielbrett mit ein«, schweben Bäumken optische Visionen vor, die er noch bis Weihnachten umsetzen will.
Über den Tatendrang dürften sich auch einige karitative Einrichtungen freuen. Bäumkens Mitarbeiter haben versprochen, einen Teil ihrer Provision für die Vermittlung der Werbeflächen einer wohltätigen Organisation in Versmold zur Verfügung zu stellen.

Artikel vom 18.11.2006