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60 Menschen entführt

Augenzeuge: Geiseln anschließend erschossen


Bagdad/Kairo (dpa). Zwei Tage nach der Massenentführung von bis zu 150 Menschen in Bagdad haben Extremisten gestern erneut etwa 60 Menschen entführt. Drei Augenzeugen berichteten im staatlichen Fernsehsender Al-Irakija, bewaffnete Männer hätten im Adl-Viertel im Westen der Stadt die Fahrgäste aus sechs Kleinbussen verschleppt und anschließend erschossen. Das Innenministerium bestätigte die Entführung, machte aber keine Angaben zum Schicksal der Opfer. Diese stammen laut Al-Irakija aus dem überwiegend von Schiiten bewohnten Viertel Kadhimija. Zudem wurden der Polizei zufolge 15 Menschen aus einem Cafe in der Innenstadt entführt.
Das irakische Verteidigungsministerium erklärte unterdessen, es wolle mit der Wiedererrichtung von Straßensperren in West-Bagdad derartige Verbrechen künftig verhindern. Am Dienstag hatten Unbekannte bis zu 150 Menschen aus dem Institut für Kulturforschung in Bagdad entführt. 80 von ihnen sollen noch in der Gewalt der Geiselnehmer sein.
Informationen von »Spiegel online« zufolge will US-Präsident George W. Bush weitere 20 000 Soldaten in den Irak schicken, um gegen die Terroristen den entscheidenden Schlag zu führen.

Artikel vom 17.11.2006