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Biogasanlage nimmt formale Hürde

Weiterer Schritt in Richtung Grundschul-Versorgung: Hof als Sonderbaufläche ausgewiesen

Werther (dh). Der Planungsausschuss hat am Mittwochabend die geplante Erweiterung der Biogasanlage auf dem Hof Pahmeyer ein Stück weiter nach vorne gebracht.

Die Politiker haben sich mit großer Mehrheit dafür ausgespochen, im Flächennutzungsplan für den Bereich der Rotenhagener Straße 47 eine Sonderbaufläche für den Betrieb einer Biogasanlage mit einer elektrischen Leistung von bis zu 1,5 Megawatt auszuweisen. Bisher verfügt die Anlage über eine bestandsgestützte Leistung von 0,6 Megawatt.
Die Entscheidung des Planungsausschusses, auf die die landesplanerische Abstimmung, die frühzeitige Bürgerbeteiligung und das Behördenanhörungsverfahren folgen werden, ist ein formal notweniger Schritt, um die Pläne voranzutreiben und mit Hilfe der Biogasanlage die Grundschule Lan-genheide beheizen zu können. Wie bereits mehrfach berichtet, wollen die Betreiber Uwe Pahmeyer und Stephan Junge-Wentrup ihre Anlage vergrößern und auf einem Grundstück an der Rotingdorfer Straße ein externes Blockheizkraftwerk aufstellen. Von hier aus soll die Grundschule Langenheide mit Wärme versorgt und ein Heizölverbrauch im Wert von 170 000 Euro ersetzt werden.
Das erweiterte Fernwärmenetz soll schon zur nächsten Heizperiode 2007/08 ans Netz gehen. Die Ausweisung der Sonderbaufläche im Flächennutzungsplan ist allerdings Voraussetzung dafür.
Sorgen bereitete Reinhard Kreft (UWG) die Belästigung durch Lärm, Verkehr und Geruch. Laut Uwe Pahmeyer müssten pro Tag zwei Lkw-Ladungen mehr angefahren werden. Um bei der »Pilotanlage« die Geruchsbelästigung zu senken, werde Ende dieser Woche eine Gasfackel installiert. Und: Die neuen Motoren, die mit der Erweiterung eingebaut würden, seien deutlich leiser als die erste Generation.
Für Verwunderung sorgte bei CDU-Ratsherr Michael Fels die Tatsache, dass Biogasanlagen im Außenbereich privilegiert sind. »Was wäre, wenn hier ein Chemiewerk hätte entstehen sollen?«, fragte er. Sein Parteikollege, Fraktionsvorsitzender Ulrich Buchalla, lobte das Projekt: »Ich halte es für äußerst positiv, dass hier Einheimische als Pioniere auftreten und wir so die Möglichkeit haben, von großen Energiekonzernen etwas Abstand zu nehmen.«

Artikel vom 17.11.2006