16.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Sachenbacher-Stehle wehrt sich

Mit Veröffentlichung der Blutwerte gegen den Dopingverdacht


Planegg (dpa). Der Deutsche Skiverband und Evi Sachenbacher-Stehle sind in der Diskussion um erhöhte Blutwerte in die Offensive gegangen. Die 25-jährige Skilangläuferin gestattete die Veröffentlichung einer Blutwerte-Datensammlung und wies erneut Manipulationsvorwürfe zurück. Aus der Statistik werde ersichtlich, »dass die Athletin Werte in einem aus medizinischer Sicht hoch normalen Bereich hat«, erklärte Mannschaftsarzt Bernd Wolfarth in Planegg. Sachenbacher setzte sich in einer Erklärung noch einmal gegen den Vorwurf zur Wehr, ihre erhöhten Hämoglobinwerte bei den Olympischen Winterspielen in Turin seien durch Manipulation zu Stande gekommen.
Die 70 Messdaten wurden zwischen 1997 und 2006 sowohl vom Internationalen Skiverband (FIS) als auch von DSV-Medizinern und Sachenbacher-Stehles Hausärzten gesammelt. Acht davon lagen über dem Hämoglobin-Grenzwert von 16,0 Gramm pro Deziliter Blut, die Werte schwankten im Bereich von 14,0 und 16,5. »Evi ist eine, die extrem reagiert, andere haben weniger Schwankungen«, berichtete Wolfarth. Die FIS hatte ihr trotz eines angeblich natürlich erhöhten Hämoglobin-Wertes eine Ausnahmegenehmigung verweigert. In Turin war Sachenbacher mit einer Schutzsperre belegt worden.
Der Mediziner zeigte auch Ergebnisse einer im September auf fast 2000 Höhenmetern durchgeführten Messung, wonach die Athletin aus Reit im Winkl innerhalb von zwei Tagen Werte zwischen 13,5 und 15,6 aufwies. Laut Wolfarth zeige das, wie sensibel Sachenbacher-Stehles Hämoglobinwert auf Höhentraining reagiere.
Sachenbacher-Stehle wies erneut jegliche Doping-Spekulationen, die bei den Winterspielen im Zuge der Schutzsperre aufgekommen waren, zurück. »Ich versichere mit bestem Wissen und Gewissen, noch nie in meinem Leben durch Einnahme verbotener Mittel oder durch sonstige unlautere Methoden in irgendeiner Weise manipuliert zu haben«, erklärte sie.

Artikel vom 16.11.2006