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»Willi Wirbel« macht alle Kinder fit

13 Jungen und Mädchen der AWO-Kita besuchen die Rückenschule


Borgholzhausen (ak). Nicht selten fallen Erziehern und Lehrern bei ihren Schützlingen Haltungsschäden auf. Einseitige Bewegungen im Alltag, zu wenig Sport und zu viel Zeit, die vor dem Fernseher oder Computer verbracht wird, gehören zu den Ursachen.
Grund genug, Kindern schon frühzeitig beizubringen, wie sie ihre noch wachsende Wirbelsäule entlasten und schonen können. Gerade für angehende Schulkinder ist es wichtig, sie rechtzeitig auf das lange Sitzen in der Schule, das sie in dieser Form nicht aus dem Kindergarten kennen, vorzubereiten.
Das passiert zurzeit in der AWO-Kindertagesstätte am Heidbreder Weg. 13 von insgesamt 20 Jungen und Mädchen der Einrichtung, die im kommenden Jahr eingeschult werden, besuchen derzeit die Rückenschule in der Turnhalle der Kita - sechs Mal jeweils eine Stunde Training, verteilt auf drei Wochen. Mit Unterstützung von »Willi Wirbel« verrät ihnen Physiotherapeutin Karin Degryse aus der Praxis für Krankengymnastik am Jammerpatt, wie sie richtig sitzen sollten, um ihren Rücken zu schonen, wie sie ihren Schulranzen künftig tragen sollten, wie sie einen Gegenstand richtig aufheben und vieles mehr. Auch viele Infos zur Anatomie des Menschen gibt es - kindgerecht verpackt. Am schlechten Beispiel von »Kuno Krumm« zeigt die Physiotherapeutin, wie man es nicht machen sollte. »Es gibt immer wieder Kinder, die motorische Auffälligkeiten zeigen, die zum Beispiel Schwierigkeiten damit haben, die Balance zu halten, wenn sie auf einem Bein stehen«, weiß Karin Degryse. Dem soll Abhilfe geschaffen werden - mit vielen spielerischen Übungen zur Balancefähigkeit und Körperwahrnehmung. »Ich möchte den Kindern Freude an Bewegung vermitteln. Sie bekommen - auch mit Hilfe von Rollenspielen - viele rückenfreundliche Tipps für den Alltag«, sagt Karin Degryse, die auch ausgebildete Rückenschullehrerin ist. »Wir arbeiten seit drei Jahren mit der Praxis zusammen, das Angebot wird sehr gut von den Jungen und Mädchen der Schulkindergruppe angenommen«, teilte Erzieherin Annika Thieß mit.

Artikel vom 16.11.2006