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»Achtung Wildwechsel«:
neue Schilder aufgestellt

Altbürgermeister Heinrich Venghaus bedankt sich


Von Dunja Henkenjohann
Werther (WB). Zehn Wildtiere - Rehkitze, Böcke oder Ricken - mussten in diesem Jahr auf der Haller Straße schon ihr Leben lassen, davon allein zwei in der vergangenen Woche. Doch der Wildwechsel stellt nicht nur für die Tiere selbst, sondern auch für die Autofahrer eine Gefahr dar. Auf Initiative von Altbürgermeister Heinrich Venghaus hat der Kreis Gütersloh jetzt neue Warnschilder aufgestellt.
Heinrich Venghaus ist gemeinsam mit Hartwig Witter Jagdpächter für den Stadtbezirk Werther. Sie werden zu Wildunfällen gerufen, um die toten Tiere zu entsorgen. »Zuerst sollte man sich aber an die Polizei wenden«, betont Heinrich Venghaus. Die Beamten rufen dann in der Regel den zuständigen Jagdpächter hinzu. Er spürt die Tiere auf, wenn sie beispielsweise bei leichteren Zusammenstößen noch verletzt weiterlaufen, erschießt verletzte Tiere oder sorgt dafür, das die Kadaver fachgerecht entsorgt werden. Venghaus: »Denn wer das Wild nach einem Unfall selbst mitnimmt, macht sich gemäß Jagdgesetz strafbar. Das ist Diebstahl.«
Laut Heinrich Venghaus hat die Anzahl der Wildunfälle in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Seit 50 Jahren ist er Pächter des Jagdreviers Werther und schreibt seitdem alle Vorfälle genau auf. »Anfang der 80er Jahre waren es pro Jahr gerade einmal vier Tiere, die in Werther angefahren worden sind.« Doch inzwischen habe der Straßenverkehr deutlich zugenommen.
»Vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung zieht es das Wild vom Waldstück oberhalb der Haller Straße in das Wiesental«, erklärt der 83-Jährige den Wildwechsel. Deswegen sollten Autofahrer vor allem zu diesen Tageszeiten Obacht geben. Und: Wer gerade ein Reh hat vorbeiziehen sehen, sollte trotzdem auf die Bremse treten. Venghaus: »Wenn es sich um eine Ricke handelt, kann immer noch ein Kitz hinterher kommen.« Und das gilt nicht nur für die Straße »über den Berg«. Auch an der K 49 hat es in diesem Jahr schon zwei Wildunfälle gegeben.
An der Haller Straße warnen die Schilder an der Einmündung Osningstraße und an der Haltestelle Waidmannsruf (gegenüber der Nachtbar 78) vor Wildwechsel. »Ich möchte mich herzlich bei der Stadt und beim Kreis bedanken, dass das so gut geklappt hat«, betont der Bürgermeister, dem die Hinweisschilder sehr am Herzen liegen. Er appelliert noch einmal an alle Autofahrer, die Warnung auch ernst zu nehmen. Venghaus: »Bisher hat es nur Blechschäden gegeben, und es muss ja nicht noch schlimmer kommen.«

Artikel vom 16.11.2006